Anlagekommentar
Juli 2025

China

Kauflaune trotz Gegenwind: Chinas Daten im Zwiespalt

Das Exportwachstum weist zwar eine Verlangsamung auf. Dank Umgehungsstrategien über andere Länder sowie staatlicher Massnahmen ist die Entwicklung erstaunlich stabil. Der Zollkonflikt ist nicht gelöst und es ist daher mit anhaltenden Spannungen zu rechnen, was die Volatilität von chinesischen Aktienanlagen hoch hält.

Im Mai verzeichnete die chinesische Wirtschaft ein überraschend starkes Umsatzplus im Detailhandel, das insbesondere auf die Feiertage rund um den 1. Mai und das Drachenbootfestival zurückzuführen ist. Staatliche Kaufsubventionen und das vorgezogene 618-Shoppingfestival führten zu einem Anstieg des Konsums, insbesondere in den Bereichen Elektronik, Möbel und Schmuck. Einige Regionen haben ihre Subventionsmittel bereits vollständig ausgeschöpft, rund die Hälfte der staatlichen Fördergelder steht jedoch noch zur Verfügung. Daher ist davon auszugehen, dass der Konsum kurzfristig weiterhin hoch bleibt.

Dem gegenüber steht eine schwache Entwicklung bei den Investitionen: Private Ausgaben blieben stabil, während die staatlichen Investitionen ein deutlich verlangsamtes Wachstum verzeichneten. Zudem verzeichnete die Industrieproduktion zur Quartalsmitte ein geringeres Wachstum, was unter anderem auf die rückläufige Exportnachfrage zurückzuführen ist. Die jüngsten Handelsgespräche zwischen China und den USA führten nicht zu einer signifikanten Annäherung, was eine rasche Erholung im Aussenhandel weiterhin erschwert.

Dino Marcesini, Partner

IMF-Konjunkturprognosen

BIP 2025        4.00%

Inflation          0.00%

Shibor 3mt     1.58%

 

Quellen: IMF, ZKB, Chefinvest

Stand: 07.07.2025

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