Anlagekommentar
Oktober 2021
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Schweiz

Die Wirtschaft zeigt Muskeln

Die letzten verfügbaren BIP-Wachstumszahlen waren äusserst positiv, sodass das BIP nur noch leicht unter dem Vorkrisenniveau liegt. Sowohl der Index der Konsumentenstimmung wie auch der PMI Index für die Industrie und Dienstleistungen lagen diesen Sommer auf Höchstständen. Auch die Septemberdaten bewegen sich auf sehr hohem Ni-veau. Die pandemiebedingten Stützen der Schwei-zer Wirtschaftspolitik wirken weiterhin. Die Kurz-arbeitsentschädigung läuft noch einige Monate und die Rückzahlung der Covid-Kredite ist noch nicht angelaufen. Die Lieferengpässe in der Welt-wirtschaft sowie die Vorlaufindikatoren für das 4. Quartal deuten zwar auf eine Abflachung der Wachstumsdynamik hin, jedoch ist keinesfalls mit einem Konjunktureinbruch zu rechnen. Die neuen Inflationsprognosen der SNB liegen für dieses Jahr mit 0.5% und für das kommende Jahr mit 0.7% leicht höher als die Daten im Juni. Der Hauptgrund dafür sind höhere Preise für Erdölprodukte, Strom sowie Waren, die von Lieferengpässen betroffen sind. In der längeren Frist bleibt die Inflationsprog-nose unverändert bei 0.6% für 2023.

Dino Marcesini

Unser Fazit: Die Vorlaufindikatoren kündigen eine leichte Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik an. Der Teuerungsdruck ist gemäss SNB begrenzt und die Arbeitslosigkeit sollte bald auf das Vorkri-senniveau zurückkehren. Die Staatsverschuldung ist durch die stützenden Massnahmen angestie-gen, die absoluten Zahlen sind aber im internatio-nalen Vergleich sehr tief. Viele börsenkotierten Schweizer Unternehmen verfügen über eine solide Bilanz und profitieren von ihrer Spitzenstellung im internationalen Markt. Wir bleiben positiv für die hiesige Börse.

Schweiz

Europäische Union

Fortsetzung der hohen Wachstumsdynamik

Der IWF hat seine Konjunkturprognose in der Eurozone für das laufende Jahr 2021 erneut an-gehoben. Statt wie im Juli um 4.6% prognosti-ziert, werde die Wirtschaft in der Währungs-union um 5.0% zulegen. Der Grund für die bes-sere Prognose ist ein höheres Wachstum als er-wartet in Frankreich und Italien. Für das Jahr 2022 hat der IWF seine Prognose bei 4.3% Wachstum in der Eurozone belassen. Die Wachstumsdynamik hat in der Eurozone nach einem sehr starken 2. Quartal aufgrund anhal-tenden Lieferengpässen und stark gestiegenen Energiepreisen, zuletzt etwas abgenommen. Für die kommenden Monate signalisieren die Vor-laufindikatoren jedoch weiterhin ein überdurch-schnittliches. Nach zuvor 3.0% ist die Inflation im September auf 3.4% angestiegen. Dies ist der höchste Anstieg seit 13 Jahren. Der Anstieg wurde sowohl durch die Kerninflation, als auch durch die anhaltende Dynamik der Energiepreise verursacht. Fast die Hälfte der Jahresrate ist auf höhere Energiepreise zurückzuführen. Die EZB rechnet bis Jahresende mit Inflationsraten von über 3.0% und danach ein graduelles Absinken.

Daniel Beck

Unser Fazit: Die Wirtschaft im Euroraum hat sich eindeutig erholt. Der rasche wirtschaftliche Anstieg ist zu einem grossen Teil auf die ent-schlossenen Unterstützungsmassnahmen der Notenbank und Staaten zurückzuführen. Wie er-wartet hat der EZB-Rat anlässlich seiner Septem-ber-Sitzung beschlossen, die monatlichen An-käufe im Rahmen des aktuellen Corona-Notpro-gramm (PEPP) moderat zu reduzieren. Über die detaillierte Umsetzung der Reduktion wird am 16. Dezember 2021 entschieden. Die Zinsen blei-ben unverändert. EZB-Chefin Christine Lagarde hat bereits signalisiert, dass auf der Dezember Sitzung über die Zukunft dieser Käufe entschie-den wird. Auch bei einer weniger lockeren Geld-politik bleiben die monetären Bedingungen wei-terhin expansiv. Der aktuelle Inflationsschub im Euroraum zwingt die die EZB nicht zum Handeln. Nach Ansicht der EZB ist ein Grossteil des der-zeitigen Preisauftriebs nur vorübergehend.

Europäische Union

United Kingdom

USA

Kongress muss Leadership zeigen

Im Kongress wird weiter hart um das Infrastruktur-paket von USD 1 Bio. und das weitaus grössere So-zial- und Gesundheitspaket von USD 3.5 Bio. ge-rungen. Bekanntlich wollen die Demokraten im Re-präsentantenhaus die Verabschiedung der beiden Fiskalpakete mit einander verbinden, wobei interne Flügelkämpfe die Kompromissfindung in die Länge ziehen. Der Einkaufmanagerindex (PMI US Com-posite) hat sich im September auf 55 Indexpunkte abgeschwächt (60.7 für das verarbeitende Ge-werbe und 54.9 für den Dienstleistungssektor). Dieser Wert signalisiert aber nach wie vor ein an-sprechendes Wirtschaftswachstum in den nächs-ten 3 bis 6 Monaten. Für 2021 erwartet der IMF ein BIP Wachstum in den USA von 6 % und für 2022 ein solches von 5.2 %. Der Arbeitsmarktbericht für September 2021 hat enttäuscht: Es wurden ledig-lich 194'000 neue Stellen ausserhalb der Landwirt-schaft geschaffen (immerhin wurden die August-zahlen von 235'000 auf 366'000 neue Stellen er-höht). Andererseits ist die Arbeitslosenquote in dieser Zeit von 5.2 auf 4.8 % gefallen, was sich kombiniert mit einer rückläufigen Erwerbsquote bereits teilweise in einem Arbeitskräftemangel auszuwirken beginnt. Für die Unternehmensge-winne im 3. Quartal 2021 der Gesellschaften, wel-che im S&P 500 Index abgebildet sind, erwarten die Analysten durchschnittlich eine Steigerung ge-genüber dem Vorjahr von 27 %. Der Auftakt ist mit den bereits publizierten Gewinnausweise mit durchschnittlich + 30 % geglückt. Aufgrund von anhaltenden internationalen Lieferengpässen und dem damit zusammenhängenden Preisdruck hat der Vorsitzende die Fed (US Notenbank), Jerome Powell, die Erwartungen der Fed dahingehend kon-kretisiert, dass die derzeit höheren monatlichen In-flationszahlen (September + 5.4 %) voraussicht-lich erst ab dem Frühjahr 2022 anstatt schon ab Ende 2021 wieder abnehmen werden. Im Weiteren wird erwartet, dass die Fed im November mit dem Tapering (Start der Reduktion der monatlichen An-leihekäufen) beginnen sowie die Käufe bis im Som-mer 2022 ganz einstellen wird und dass sie die kurzfristigen Zinsen bereits Ende 2022 anzuheben beginnt.

Dr. Patrick Huser

Unser Fazit: Solange die Wirtschaft brummt und die mittel- bis langfristigen Inflationserwartungen tief bleiben, sollten sich die Umsatz- und Gewinn-zahlen der Unternehmen und damit auch die Ak-tienmärkte weiter positiv entwickeln.

China

Immobilien Risiko?

Im dritten Quartal entwickelte sich die Wirtschaft schwächer als erwartet. Ungünstige Wetterbedin-gungen, lokale Virusausbrüche mit entsprechen-den Einschränkungen sowie Lieferengpässe waren dafür verantwortlich. Dazu hat die chinesische Re-gierung in den vergangenen Monaten mit umfas-senden regulatorischen Initiativen stark in das Wirtschaftsgeschehen eingegriffen. Das Ziel ist die Marktmacht einiger Unternehmen zu begrenzen, wobei ähnliche Bedenken auch westliche Regierun-gen beschäftigen. Es geht dabei um Missbrauch von Marktmacht, Verbraucherrechte, Daten-schutz, nationale Sicherheit, Schutz kleiner Unter-nehmen und Chancengleichheit. Das entschlos-sene Handeln der chinesischen Funktionäre sowie die mangelnde Kommunikation hat die Börsenteil-nehmer überrascht und die Konsequenz waren hef-tige Kursrückgänge. Besonders betroffen waren der Internetsektor sowie private Bildungsanbieter. Dazu ist im September der Kollaps des Immobilien-riesen Evergrande bekannt geworden. Es wird er-wartet, dass die Regierung das Unternehmen unter staatlicher Aufsicht kontrolliert abwickelt, und es zu keinen Kettenreaktionen im Finanzsystem kommt. Der Schutz der einheimischen privaten An-leger steht dabei an erster Stelle, vor den internati-onalen Anleiheninvestoren. Bezogen auf die ge-samte Volkswirtschaft dürfte der Fall Evergrande nur begrenzte Auswirkungen auf das Liquiditäts-system haben.

Dino Marcesini

Unser Fazit: Die Wachstumserwartungen der Volkswirtschaft haben sich für dieses Jahr leicht re-duziert und liegen bei ca. 8% für das Gesamtjahr. Für gut positionierte Unternehmen in zukunftsge-richteten Sektoren bietet China weiterhin ein at-traktives Umfeld. Die Eingriffe der Politik ins Wirt-schaftsgeschehen mahnen jedoch zur Vorsicht bei Neuanlagen.

Japan

Positive Impulse und Veränderungen?

Der japanische Premierminister Yoshihide Suga ist im vergangenen Monat überraschend aus dem Rennen um die regierende Führung der LDP (Libe-raldemokratischen Partei) zurückgetreten, und macht damit Platz für eine jüngere und wählbarer Führung durch die LDP. Fumio Kishida hat die Re-gierung übernommen, seine eigene Partei angegrif-fen und sich vom berühmten Abenomics Pro-gramm distanziert. Er will in den kommenden Jah-ren sein Land reformieren und wieder zu Wachs-tum, Stabilität und einer effizienten Wirtschaft zu-rückkehren und ist bereit dazu Veränderungen an-zupacken. Während der Olympischen- und Para-olympischen Spiele belastete die Deltavariante mit einer fünften Welle die Japaner. In den darauffol-genden Wochen konnte das Land die Impfge-schwindigkeit steigern. Die Binnenwirtschaft hat sich durch die beschleunigte Impfstrategie, die po-sitiven politischen Impulse und die besser als er-warteten Quartalszahlen der Unternehmen verbessert. Darauf folgte eine Rally auf dem japani-schen Aktienmarkt und der Nikkei-Index bewegt sich um ca. 30.000 Punkten.

Mimi Haas

Unser Fazit: Durch die positiven Faktoren hat sich der Aktienmarkt überproportional erholt in den letzten Wochen. Trotzdem hinkt er den weltweiten Indizes hinterher. Dies dürfte sich kurzfristig nicht ändern.

Schwellenländer

Wachstumsverschiebung

In Lateinamerika und Osteuropa haben Aufholef-fekte im 3. Quartal die Fortschritte der Wirtschaft unterstützt. Diese dürften jedoch allmählich ab-nehmen, während die geldpolitischen Gegenwinde stärker werden. In Asien bahnt sich hingegen eine Wachstumsbeschleunigung an, da viele Länder die Massnahmen zur Viruseindämmung lockern. In-dien erholt sich in beachtlichem Tempo und die Mobilität stieg zuletzt sogar über das Vorkrisenni-veau. Leider hat aber die Regierung um Premiermi-nister Modi unpopuläre Reformen zur Deregulie-rung des Landwirtschaftssektors und Flexibilisie-rung des Arbeitsmarktes aufgeschoben. Auch die Einkaufsmanagerindizes der ASEAN Länder signa-lisieren eine deutliche Erholung der Wirtschaft. Hingegen ist die Inflationsrate in den meisten Län-dern weiter stark gestiegen und trotz Zinserhöhun-gen der verschiedenen Zentralbanken bleibt der In-flationsdruck hoch. Zum Jahresende und bis Mitte 2022 erwarten die meisten Ökonomen deutliche Zinsanhebungen.

Dino Marcesini

Unser Fazit: Die Wirtschaftsentwicklung der Schwellenländer ist erfreulich. Die hohen Inflati-onsraten und die steigende Staatsverschuldung verunsichern die Anleger und haben zu Währungs-verlusten gegenüber den Industriestaaten-Wäh-rungen geführt. Die Zentralbanken versuchen mit weiteren Zinserhöhungen die Eindämmung der In-flation und die Stabilisierung der Währungen zu er-reichen. Wir empfehlen keine Neuanlagen in die-sen Märkten.

Schweiz

Aktien

Energieaktien geben Gas

Nach den erheblichen Kurskorrekturen an den chinesischenund Hong Konger Börsen ist wieder Ruheeingekehrt, Japan legte sogar zu. Enttäuschend schnitten die französischen, kanadischen und deutschen Börsen ab. Während die amerikanischen Märkte nahezu unverändert blieben, stiegen die Kurse der Schweizer und Österreichischen Werte weiter an. Auf Sektorebene verzeichneten die Energietitel einen fulminanten Anstieg und legten im Schnitt um 20% zu. Diese Euphorie dürfte noch weiter anhalten und wir bevorzugen diesen Sektor weiterhin zusammen mit Finanz- und Gesundheitsaktien. Negativ eingestellt sind wir hingegen für Aktien des Bereichs Bergbau. Die Erwartungen haben sich einhergehend mit dem starken Rückgang von über 40% beim Eisenerzpreis in den letzten 3 Monaten verändert. Allgemein weist der CAIB eine unverändert positive Erwartungshaltung für die nächsten Monate mit einem Chancenwert von +0.13 auf. Der langfristige Wert lieg mit +0.24 noch höher. Investoren mit einer Anlagesicht von über 12 Monaten empfehlen wir Aktien zu kaufen. Bevorzugter Trend: Halbleiter sind ein wichtiger Faktor in der gesamten elektronischen Wertschöpfungskette. In einer zunehmenden Technologie orientierten Weltwirtschaft wird diese Rolle nur noch wachsen. Die anhaltende weltweite Chip-Knappheit hat diese Schlüsselrolle deutlich gemacht.

Rico Albericci

Zinsen

Zinsschock in China

Staatsanleihen

Diese Anlagekategorie verzeichnete am langen Ende wie erwartet deutliche Verluste. Während die Zinsen bei den Staatsanleihen im EUR, CHF und JPY noch immer im negativen Bereich verhar-ren, bieten GBP und USD Positivzinsen an.
Unser Fazit: Während die US-Notenbank einen grösseren Handlungsspielraum besitzt, ist die EZB noch nicht in der Lage, den Liquiditätsmotor der Wirtschaft zu drosseln. Nach unserer Einschät-zung bleiben daher die Zinsen in CHF und EUR un-verändert negativ für die nächste Berichtsperiode. Untergewichten.

Investment-Grade-Anleihen (IG)

Die Spreads blieben unverändert und somit wies diese Kategorie konsequenterweise auch eine Mi-nusrendite (USD ca. -1,0%, EUR -0.6%) aus. Während im USD die IG Anlagen mittlerweile über 2.0% Zinsen anbieten, sind die Zinsen im EUR Be-reich noch bei durchschnittlich 0.4%.
Unser Fazit: Die Inflationssorgen scheinen stärker gewichtet als die Turbulenzen am High Yield Markt. Während wir für US Anleihen neutral wer-den, bleiben wir bei EUR und CHF nach wie vor zurückhaltend. Wir bevorzugen auf diesem Zins-niveau weiterhin inflationsgeschützte IG Anleihe.

High Yield Anleihen (HY)

Der Skandal um die chinesische Immobilienfirma Evergrande und die damit aufkommenden Unsi-cherheiten auch in Bezug auf die Wirtschaftsent-wicklung in China, treibt die Spreads weiter in die Höhe. So haben wir aktuell einen Spread für asia-tische HY von 849 Punkte. Die USD und EUR HY Anleihen konnten sich diesem Trend etwas ent-ziehen. Interessanterweise sanken die Spreads bei den USD HY um das gleiche Niveau, was es bei den EUR HY angestiegen ist.

Emerging Markets Anleihen (EM)

Diese Anlagekategorie verzeichnete geringe Erhö-hung der Spreads, was auf ein unerschüttertes An-legervertrauen schliessen lässt. Den IG und den Staatanleihen folgend verzeichnete diese Katego-rie ebenfalls Verluste vor allem aufgrund von In-flationssorgen.

Maria Albericci

Unser Fazit: Trotz der hohen Rendite sehen wir im Augenblick von Investments in High-Yield-Anlei-hen im asiatischen Raum ab. Aufgrund des guten Rendite- Risikoverhältnis, stufen wir HY EUR und USD, aber auch kurzfristige EM Anlagen in USD

Währungen

Alles unter dem Zeichen des US-Taperings?

EUR/CHF (aktuell 1.0729)

Der CHF ist im Oktober nach einem Interview des Vizepräsidenten der SNB gegenüber dem EUR stärker geworden. Inflationsängste in der Euro-zone und Stagflation in der globalen wirtschaftli-chen Erholung lassen den CHF weiter erstarken. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 1.1020, 1.0910 und 1.0860 und die Unterstüt-zungsmarken bei 1.0710, 1.0690 und 1.0630.

USD/CHF (aktuell 0.9260)

Dasselbe Interview der SNB hat den USD gegen-über dem CHF aufwerten lassen. Für eine Fortset-zung dieses Trends benötigt es aber weitere Kata-lysatoren wie zum Beispiel sich die FED bezüglich Zinsen und Tapering verhalten wird. Charttech-nisch liegen die Widerstandsmarken bei 0.9475, 0.9370 und 0.9330 und die Unterstützungsmar-ken bei 0.9240, 0.9180 und 0.9150. Unser Fazit: Wir erwarten kurz- und mittelfristig.

EUR/USD (aktuell 1.1582)

Positiv für den USD könnte der Start des Tapering durch die FED sein. Negative hingegen sind die In-flation, steigende Energiekosten und die globale Wirtschaftsentwicklung. Die Woche vom 18.10. 2021 wird wichtig sein für die Entwicklung, da mehrere Sprecher der FED sich zu Worte melden. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 1.1750, 1.1650 und 1.1590 und die Unterstützungs-marken bei 1.1500, 1.1425 und 1.1350. Unser Fazit: Wir erwarten den USD kurzfristig stärker. Für den längerfristigen Trend wird wichtig sein, wie sich die FED positioniert.

Mimi Haas

Öl

In der OPEC+ behalten die Hardliner die Oberhand

Der WTI Ölpreis ist in den letzten Wochen stark auf ein Mehrjahreshoch von 84 USD pro Fass gestiegen. Auf der Nachfrageseite macht sich die allmähliche Er-holung der Weltkonjunktur vom Covid-19 bedingten Wirtschaftseinbruch im 2020 bemerkbar. Angebots-seitig wirkt sich der Entscheid der OPEC+ von anfangs Oktober aus, an den nur schrittweisen monatlichen Er-höhungen von 400'000 bbl Öl pro Tag festzuhalten. Aus Erfahrung wissen aber die erdölproduzierenden Länder, dass Preisüberhitzungen beim Öl sich mittel-fristig negativ auf die Nachfrage und damit auch auf die Preise auswirken.

Dr. Patrick Huser

Unser Fazit: Sollte sich die wirtschaftliche Erholung global weiter wie erwartet fortsetzen, ist eine stär-kere Ausweitung der Ölfördermenge durch die OPEC+ zu erwarten. Unser 12 Monatsprognose für das WTI Öl passen wir leicht auf 75 USD bbl an.

Edelmetalle

Kein goldener Herbst

Weiterhin starke US-Konjunkturdaten und kurzfristige In-flationsängste sind für Gold eine negative Kombination und lassen den Goldpreis weiterhin zwischen USD 1'720 und USD 1'800 schwanken. Zurzeit liegt der Goldpreis bei ca. USD 1'777 pro Unze, welcher für den grössten Goldabneh-mer, die Schmuckbranche, von Vorteil ist. Platin notiert ak-tuell um USD 1'047 pro Unze. Der grösste Abnehmer von Platin ist die Autobranche, speziell in Europa aufgrund der grossen Anzahl an Dieselfahrzeugen. Weiterhin gelten Gold und Platin als gutes Mittel zur Diversifikation und bei weiterhin bestehenden Inflationsängsten sollte Gold auch wieder an Wert zulegen.

Andreas Betschart

Unser Fazit: Zurzeit erwarten wir eine Seitwärtsbewegung des Goldpreises. In den kommenden Monaten rechnen wir weiter-hin, dass sich der Goldpreis in einer Spanne von USD 1‘700 bis 1‘850 pro Unze bewegen wird. Für Platin prognostizieren wir eine Bandbreite von USD 1’000 bis 1’100 pro Unze.

Begrifferklärungen

bbl: 1 Barrell = 158,987294928 Liter
Bp:
Basispunkte
BIP: Bruttoinlandprodukt
BIZ: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist eine Internationale Organisation des Finanzwesens. Eine Mitgliedschaft ist Zentralbanken oder vergleichbaren Institutionen vorbehalten.
CAIB:
Der CAIB basiert auf einer von Chefinvest entwickelten gewichteten Multifaktorberechnung, die anhand eines Scoringmodells laufend bewertet wird. Die Bandbreite beträgt -1 bis +1. Ein Minuswert deutet zukünftig auf eine höhere Wahrscheinlichkeit schwächerer Aktienrenditen hin und umgekehrt.
EM-Anleihen:
Anleihen von Schwellenländern. Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweist.
HY-Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere schlechterer Kreditqualität. Sie werden von den Ratingagenturen als BB+ oder schlechter eingestuft.
IG-Anleihen: Investment Grade Anleihen sind sämtliche Anleihen, die mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen sind. Als Investment Grade Bereich gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-.
IHS Markit: Börsenkotiertes Dateninformationsdienstleistungsunternehmen
IWF: Der Internationale Währungsfonds (International Monetary Fund auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in den USA.
KOF: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
LIBOR: London Interbank Offered Rate ist ein in London an allen Bankarbeitstagen unter bestimmten Bedingungen ermittelter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses heran-gezogen wird.
OPEC:
Organisation erdölexportierender Länder (von englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries)
OPEC+: Die Kooperation mit Nicht-OPEC-Staaten wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman.
oz: Die Feinunze wird für Edelmetalle als Masseinheit verwendet und entspricht 31,1034768 Gramm.
Saron: Der Swiss Average Rate Overnight ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken.
Seco: Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft
Spread: Differenz zwischen zwei vergleichbaren ökonomischen Grössen
Tona rate: Der Tokyo Overnight Average Rate oder Japanese Yen Uncollateralized Overnight Call Rate ist ein unbesicherter Interbanken-Übernachtzinssatz und Referenzzinssatz für den japanischen Yen.
WTI: West Texas Intermediate. Hochwertige US-Rohölsorte mit einem geringen Schwefelanteil

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