In der Schweiz wuchs das BIP im 4. Quartal 2021 um 0.3% auf insgesamt 3.7% für das Jahr 2021. Damit erholte sich die Wirtschaft rasch vom Einbruch 2020. Alle Wirtschaftsbereiche wurden von der Erholung erfasst, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Die ersten Wochen im neuen Jahr waren noch durch die jüngste Coronawelle und die damit ein hergehenden Massnahmen geprägt. Mitte Februar hat der Bundesrat beinahe alle Coronamassnahmen aufgehoben und es wird erwartet, dass sich das Konsumverhalten wieder dem Muster aus der Zeit vor der Krise annähern wird. Die Arbeitslosenquote liegt erfreulich tief und ist wieder auf Vorkrisenniveau. Vom Krieg in der Ukraine gehen grosse Risiken für die globale Konjunktur aus. Die direkten Auswirkungen des Konflikts auf die Schweiz dürften gemäss Experten des SECO begrenzt sein. Die wirtschaftliche Verflechtung mit Russland und der Ukraine ist verhältnismässig gering. Indirekte Auswirkungen werden auf der Kostenseite erwartet. Energie-, einige Grundnahrungsmittel- sowie Industriemetallpreise sind nämlich deutlich gestiegen. Die Inflationserwartungen wurden daher auch für die Schweiz auf 1.9% für 2022 angehoben. Der starke Schweizer Franken dämpft die Importinflation nur teilweise.
Dino Marcesini, Partner
Unser Fazit: Die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt ist sehr gross. Die Schweizer Wirtschaft würde empfindlich getroffen, sollte es zu einem deutlichen Wirtschaftsabschwung bei wichtigen Handelspartnerländern kommen. Das SECO hat ihre Wachstumsprognosen für das laufende Jahr auf 3% gesenkt, was immer noch ein sehr positiver Wert darstellt. Die Schweizer Wirtschaft ist gut diversifiziert und international breit ausgerichtet. Die meisten grossen Unternehmen verfügen über solide Bilanzen. Der Staat ist kaum verschuldet und hat bei Bedarf auch einen grossen Spielraum für Interventionen. Die Rahmenbedingung für Anlagen im Schweizer Aktienmarkt sind nach wie vor gut.
Stand: 15.03.2022
Quelle: SECO
Europäische Union
Europa - Verlangsamtes Wachstum
Im Gesamtjahr 2021 ist die Wirtschaft im Euroraum um 5.3% gewachsen und das Bruttoinlandprodukt (BIP) hat zum Jahresende den Stand erreicht, den es vor Ausbruch der Pandemie hatte. Der russische Krieg gegen die Ukraine bringt jedoch neue Risiken für die Europäische Wirtschaft, welche sich gerade von der Corona-Pandemie erholt. Die Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) haben aus diesem Grunde ihre Schätzungen für das BIP-Wachstum nach unten korrigiert und die Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 3.7% reduziert. Für das Jahr 2023 gehen sie neu von 2.8% und für 2024 von 1.6% aus.
Besonders steigende Energiepreise (+31.7% im Februar), welche aufgrund der Eskalation im Ukraine-Russland Konflikt zuletzt deutlich angestiegen sind, halten die Teuerung auf hohem Niveau. Im Euroraum lag die Inflationsrate im Februar bei 5.8% und damit dem höchsten Wert seit der Euroeinführung. Sowohl die Einkaufs- als auch die Angebotspreise stiegen mit neuen Rekordraten.
Das Eurozone-Wirtschaftswachstum hat im Februar vor der Invasion in die Ukraine zu robuster Stärke zurückgefunden. Der finale IHS Markit Eurozone Composite Index (PMI) legte im Februar gegenüber dem 11-Monatstief vom Januar um 3.2 Punkte auf 55.5 zu. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist hellten sich im Vergleich zu Januar auf, und fielen wieder optimistischer aus als in den drei Vormonaten.
Daniel Beck, Mitglied der Geschäftsleitung
Unser Fazit: Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone wird vom Verlauf des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzsanktionen sowie anderen Massnahmen abhängen. Die EZB-Experten gehen in ihrem Basisszenario für das Jahr 2022 weiterhin von einem kräftigen Wachstum der Wirtschaft im Euroraum aus (3.7%), allerdings langsamer, als vor Ausbruch des Krieges erwartet. Positiv zu werten sind erstens die nachlassenden Beeinträchtigungen durch die Omikron-Variante des Coronavirus, welche der wirtschaftlichen Erholung einen starken Auftrieb geben. Zweitens bei den Angebotsengpässen eine Entspannung zu erkennen ist. Drittens die Aussicht auf eine kräftige Binnennachfrage, sowie die Lage am Arbeitsmarkt sich zunehmend bessert. Die Arbeitslosenquote ist im Januar auf 6.8% gesunken.
Nach einem starken Wirtschaftswachstum im 2021 von 5.6% erwartet der IWF gemäss seiner letzten Prognose von Ende Januar 2022 in den USA eine immer noch starke Expansion von 4.0% für das laufende Jahr, gefolgt von einem moderaten Wachstum von 2.6% im 2023. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen ist aber davon auszugehen, dass diese Erwartungen nach unten korrigiert werden. Als Faustregel gilt nämlich, dass sich für jede 10 USD Verteuerung des Ölpreises das Bruttoinlandprodukt um 0.5% schmälert. Im vierten Quartal 2021 steigerten sich die Unternehmensgewinne der S&P 500 Unternehmen wie schon in den 3 drei vorhergehenden Quartalen um gut 30%.
Für das erste Quartal 2022 erwarten die Analysten für diese Unternehmen noch ein Gewinnwachstum von 4.8% (gegenüber erwarteten +5.8% Ende 2021) und eine Umsatzwachstum von 10.7%. Das Kurs/Gewinn Verhältnis der über die nächsten 12 Monaten erwarteten Unternehmensgewinne beträgt derzeit 18.5 (leicht unter dem 5 Jahresschnitt von 18.6 aber über dem 10 Jahresschnitt von 16.8). Der Komposit Einkaufmanagerindex der USA zeigte sich im Februar 2022 mit einem Wert von 55.9 erstaunlich robust. Er wurde dabei gleichermassen von dem Dienstleistungs- als auch dem Industriesektor getragen. Die Inflationszahlen im Februar 2022 stiegen weiter auf 7.9% (Januar 7.5%). Nahrungsmittel und Mietkosten gehörten dabei zu den grössten Preistreibern. Das ist die höchste Inflation seit 40 Jahren. Kein Wunder hat das US Fed nun seinen Fokus von der Vollbeschäftigung auf die Inflationsbekämpfung verlagert. Nach der am 16.3. beschlossenen ersten Zinserhöhung um 0.25% werden 5 weitere Zinserhöhungen zu je 0.25% im 2022 auf ein Zielband von 1.5 bis 1.75% erwartet.
Unser Fazit: Wir gehen davon aus, dass der Preisdruck durch die pandemie- sowie energiebedingten Lieferengpässen in den Sommermonaten abnehmen wird. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir aufgrund sinkender Inflationszahlen bei moderatem Wachstum wieder steigenden Aktienmärkte.
Quelle: FuW
China
China bremst
Chinas Wirtschaft ist im abgelaufenen Jahr nach offiziellen Angaben um 8.1% gewachsen, wie das Pekinger Statistikamt mitteilte. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts fiel damit etwas besser aus, als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Allerdings schwächte sich das Wachstum im vierten Quartal deutlich ab. Der Start ins neue Jahr ist schwach ausgefallen. Die Massnahmen zur Viruseindämmung haben insbesondere den Dienstleistungssektor gebremst. Der Ertragsausblick der Unternehmen wird von zunehmenden Covid-19-Ausbrüchen sowie Lockdowns in Metropolen wie Shenzhen getrübt. Wachstumshemmend werden dieses Jahr auch sinkende Investitionen im Immobilienbereich sein. Der Index für Baubeginne signalisiert eine Erholung erst für 2023. Zur Stützung der Konjunktur wird die Zentralbank eine weitere Senkung der kurzfristigen Zinsen in Erwägung ziehen.
Unser Fazit: Die Wirtschaftsprognosen werden trotz den zu erwartenden Fiskalstimuli und Lockerungen der Geldpolitik gesenkt. Für 2022 liegen die Prognosen für das BIP-Wachstum bei unter 5%. Die Rolle Chinas im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine ist noch unklar. Ein Entgegenkommen Chinas gegenüber Russland könnte zu Gegenmassnahmen des Westens gegenüber chinesischen Unternehmen führen oder sogar Sanktionen gegen China. Die US-Börsenaufsicht SEC erhöht den Druck gegen Firmen, die sich weigern, den US-Behörden ihre Bücher zu öffnen. Dies schürt die Sorge vor Delisting von chinesischen Unternehmen an den US-Börsen und führte zu starken Börsenturbulenzen. Die Risiken für Anlagen in China haben deutlich zugenommen.
Quelle: Zürich Kantonalbank
Japan
Wie weiter mit einem positiven Trend in Zeiten der Unsicherheit
Die japanische Wirtschaft hat im Schlussquartal von 2021 wieder zugelegt, wenn auch langsamer als erwartet. In der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt stieg das BIP im Jahr 2021 um 5.4% und die Wirtschaft ist real um 1.7% angestiegen. Damit ist die Wirtschaft in Japan zum ersten Mal seit drei Jahren gewachsen.
Im vergangenen Jahr pendelte Japans Wirtschaft von Quartal zu Quartal zwischen Wachstum und Schrumpfen und spiegelte damit die Wellen der Corona-Pandemie wieder. Steigende Rohstoffpreise, Corona und Lieferengpässe waren die Haupttreiber. Im letzten Quartal von 2021 hat der private Konsum sich erholt und die Folgen der Pandemie schwächten sich ab.
Der IWF (Internationale Währungsfonds) erklärte in seinem jüngsten Update, die Erholung sei auf eine starke und rechtzeitige politische Unterstützung zurückzuführen. Für dieses Jahr rechnet der IWF mit einem Wachstum von 3.3% für Japan, da die Politik weiter unterstützend und die Impfrate hoch seien. Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch keine Aussage gemacht werden, wie die Russlandkrise sich auf das Land auswirken wird. Der heimische Aktienindex hat bis jetzt um die 10% verloren.
Unser Fazit: Wenn die Trends weiterhin positiv bleiben, kann Japan für ein Aktieninvestment interessant werden.
Quelle: FuW, Financial Times, Market Map
Schwellenländer
Inflationängste
Die BIP Wachstumsraten für das vierte Quartal überraschten sowohl im asiatischen Raum, wie auch in Lateinamerika positiv. Der Start ins neue Jahr ist gelungen und Länder wie Brasilien, Kolumbien und Indien überzeugen mit einer anhaltend hohen Konjunkturdynamik. Sorgen hingegen bereiten den Zentralbanken die höheren Preise für Energie und Grundnahrungsmittel. Die Jahresinflationsrate hat zum Beispiel in Brasilien die 10% Marke überschritten. Die steigenden Inflationsraten werden laufend mit neuen Zinserhöhungsrunden bekämpft. Derzeit werden die Leitzinsen im Schnitt um 50 Basispunkte pro Zinsschritt angehoben.
Unser Fazit: Der Krieg in der Ukraine kann, vor allem wegen steigenden Energiepreise, negative Auswirkungen auf das globale Wachstum und auf die Inflation auslösen. Die Schwellenländer sind stärker exponiert und verletzlicher. Wir empfehlen keine Neuanlagen in Schwellenländer.
Stand: 15.03.2022
Quelle: Statista
Aktien
Russland als Gamechanger
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ereignete sich zu einem Zeitpunkt, als der grösste Teil der Welt die Covid-Pandemie überwunden hatte. Die geldpolitische Normalisierung, die in den stark steigenden Realrenditen zum Ausdruck kam, war für die Aktienmärkte seit Jahresbeginn zunächst der Hauptimpuls für die Börsen – bis Russland den für viele unvorstellbaren militärischen Angriff auf die Ukraine begann. Dieser Konflikt, sowie die weitreichenden Sanktionen und die Massnahmen der Unternehmen zur Isolierung der russischen Wirtschaft, liessen die Rohstoffpreise in die Höhe schiessen und verstärkten den Inflationsdruck sowie die Versorgungsengpässe mit weitreichenden Auswirkungen. Dieser sinnlose Konflikt kommt für das FED überdies zur Unzeit: Mit Blick auf die in dieser Woche stattfindende Sitzung der US-Notenbank wird die Bank in einer Zeit schwächerer Verbraucherstimmung ihre Geldpolitik straffen, und dennoch wird ihr Kernziel - die Eindämmung der Inflation - wahrscheinlich nicht so bald erreicht werden.
Der IMF reagierte schon im Januar auf die Preisanstiege und reduzierte die Wachstumsprognosen für 2022 zugunsten 2023 für die USA stark und moderat und für Europa und Asien. Unser Basisszenario sieht dennoch für 2022 und 2023 keine Rezession vor. Das Risiko einer Stagflation ist jedoch gestiegen, was mit den unbestimmten langfristigen Auswirkungen des Konflikts zusammenhängt und Gift für die Aktienrenditen sein kann. Bemerkenswert ist die weltweite Entschlossenheit der Aktionäre, der Konsumenten und der Firmenleitungen, mit Ausnahme von China, sich vom russischen Markt teilweise oder gänzlich abzukoppeln. Dieser "freiwillige" Umsatzverzicht wird sich auf den Umsatz und die Gewinne kurzfristig auswirken. Die aktuellen EPS-Prognosen - Zuwächse dürften daher in den kommenden Monaten von den Unternehmungen und den Analysten nach unten revidiert werden. Der S&P 500 schloss am Montag mit einem PE von 18,6x, was einer signifikanten Abwertung seit anfangs Jahr ist. Wir gehen davon aus, dass die meisten dieser künftigen Anpassungen bereits in den Märkten eingepreist wurden. So haben die Europäischen Börsen im Schnitt bereits zwischen 13 und 16% eingebüsst. Die chinesischen Märkte oder die US Technologiebörsen haben der weil schon bis zu 20% korrigiert.
Solange das Ausmass des Konflikts nicht völlig klar ist, können die Märkte nach unten überschiessen. Sobald die Talsohle erreicht ist, werden die Märkte die neuen Realitäten neu bewerten. Eine positive Tatsache ist, dass die US- und die europäische Wirtschaft wächst und die Beschäftigungsdynamik aufrechterhält. Die Wirtschaftsberuhigungs massnahmendürften nun mit äusserster Vorsicht verordnet werden. Rohstoffpreisspitzen sind auch ein Signal für die Märkte, die Produktion zu erhöhen. Dies gilt für Ölproduzenten, Landwirte und sogar für Warenproduzenten wie Automobilhersteller. All dies ist Teil eines Marktmechanismus, der Ressourcen umverteilt, um die Nachfrage zu decken. Schliesslich folgt auf Zeiten hoher Unsicherheit und negativer Nachrichten in der Regel eine Phase höherer Anlagerenditen.
Das "Market Timing" - der vollständige Wechsel zwischen Bargeld und Anlagen – wird bei täglichen Schwankungen von 3% bei den weltweiten Aktienkursen und der vierfache-Volatilität bei den wichtigsten Rohstoffen zur reinen Spekulation bis die Preise wieder im Gleichgewicht sind. Unserer Ansicht nach ist es besser, Aktien-und Anleiheportfolios mit Inflationsabsicherungen zu ergänzen. Unsere Modell (CAIB) zeigt gesamtheitlich und kurzfristig eine neutrale Tendenz voraus und ist auf 12 Monate leicht positiv. Aufgrund der aktuellen tiefen Bewertungen und dem Chancenprofil gewichten wir vor europäische Qualitätsaktien über, die aufgrund des Nearshorings, weiterhin ein gutes Wachstumspotential aufweisen werden.
Stand: 15.03.2022
Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Zinsen
Steigender Ölpreis und Inflation bringen erhebliche Volatilität
Staatsanleihen
Die russische Invasion in der Ukraine löste eine starke Risikoaversion aus. In vielen Regionen dürften die nominalen Benchmark Renditen durch die weltweit hohe Inflation und die Erholung nach COVID im Laufe der Zeitweiter unterstützt werden.
Höhere Realrenditen stellen ein erhebliches Risiko für Anleihen und andere Märkte dar.
Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone dürfte durch die steigenden Rohstoffpreise und die Nebenwirkungen der Sanktionen beeinträchtigt werden. Vermutlich werden fiskalpolitische Mittel eingesetzt, um die hohen Energiepreise abzufangen, sodass die EZB kurzfristig an einer moderaten Geldpolitik festhalten kann. In den USA dürften die hohe Inflation und das solide Wirtschaftswachstum die restriktive Haltung der Fed unterstützen. Damit bleibt Spielraum für höhere Renditen bei US-Treasuries.
Unser Fazit: Wir sehen die Attraktivität der Staatsanleihen abhängig von den jeweiligen Zinserhöhungen.
Investment-Grade-Anleihen (IG)
Die positiven fundamentalen Faktoren globaler IG-Anleihen sollten die Belastung durch die veränderte geldpolitische Richtung abfangen. Diese Robustheit der Spreads bedeutet jedoch keine sofortige Rückkehr zur Spreadverengung. Bei Anleihenfonds hat vermutlich eine Welle der Rückgaben eingesetzt, die noch einige Wochen andauern dürfte, bis sich die Anleger auf die Bilanzreduzierung der Fed eingestellt haben. Unsere Sorge gilt nach wie vor dem Extremrisiko eines beschleunigten Liquiditätsentzugs in Verbindung mit schwachen Wachstumserwartungen und geopolitischer Unsicherheit. Dies könnte eine Ausweitung der Kreditspreads, vor allem in langfristigeren Bereichen, auslösen.
Unser Fazit: Wir sind bei Investment-Grade-Anleihen (IG) im Augenblick zurückhaltend.
High-Yield-Anleihen (HY)
Die soliden Bonitätsdaten, vor allem bei US-HY-Energietiteln, dürften die jüngsten gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten ausgleichen. Das Extremrisiko einer abrupten Spreadausweitung, vor allem in langfristigeren Bereichen, nimmt jedoch zu. Die geopolitischen Spannungen komplizieren das ohnehin prekäre Gleichgewicht aus den binnenwirtschaftlichen Aussichten, der bedeutenden Preissetzungsmacht der Unternehmen und der Rücknahme der expansiven Geldpolitik durch die Zentralbanken zur Eindämmung der Inflation.
Unser Fazit: Wir sind der Ansicht, dass qualitativ hochwertige HY-Unternehmensanleihen eine gute Diversifikation in einem Bondportfolio bieten können.
Emerging-Markets-Anleihen (EM)
Die jüngste starke Ausweitung der russischen und ukrainischen Kreditspreads hat die Renditeaufschläge von EM-HW-Staatsanleihen zusätzlich belastet. Wachstumsbedenken und höhere Inflationsraten verstärkten diese Sorge. Durch die weiteren Spreads haben sich die Bewertungen verbessert. Sie sind aber noch nicht attraktiv genug, um angesichts der aktuellen geopolitischen Risiken eine positivere Einschätzung der Anlageklasse zu rechtfertigen.
Der Kapitalabzug aus spezialisierten Schwellenländer-Anleihenfonds hat sich durch die jüngsten Ereignisse beschleunigt. Sie dürften kurzfristig unter Druck bleiben.
Die Anlageklasse entwickelt sichz war in der Regel besser, wenn die Fed mit den Zinserhöhungen begonnen hat.
Unser Fazit: Wir erachten es als verfrüht auf Emerging Markets Anleihen (EM) zu setzen.
Safe Haven, Zentralbanken und Krieg, Treiber der Währungen
Die Währungen stehen im Moment im Spielfeld der geopolitischen Lage und der Zentralbanken. Sichere Häfen im Währungsbereich erleben ihr Comeback.
EUR/USD (aktuell 1.09)
Der Euro fällt weiterhin gegenüber dem Greenback, der als ein Sicher Hafen gilt. Die FED wird dieses Jahr die Zinsen anheben, was Investoren wieder neue Anlagemöglichkeiten in USD bescheren wird.
Unser Fazit: Die erwartete Zinsdifferenz und die geopolitische Lage stärken den Dollar weiterhin.
EUR/CHF (aktuell 1.024)
Nach dem militärischen Angriff hat es ein paar Tage gedauert bis der Franken sich gegenüber dem EUR bewegt hat. Teilweise konnten wir sogar die Parität sehen. Es ist eine klare Euroschwäche und keine klassische Frankenstärke. Die aktuelle Kursbewegung ist nicht mit den aktuellen Bewertungen zu erklären, sondern die Folge der Flucht in sicher Häfen, wie den Franken. Da die Frankenstärke ohne ernste Folgen im Moment bleibt, ist nicht davon auszugehen, dass die Zentralbank eingreifen wird, wie in der Vergangenheit.
Unser Fazit: Solange die militärische Intervention anhält und keine Lösung in Sicht ist, bleibt der Franken stark.
USD/CHF (aktuell 0.94)
Weiterhin stark zeigt sich der USD gegenüber dem CHF. Die hartnäckige und hohe Inflation in den USA zwingt die US-Notenbank zusehends zu einer früheren und stärkeren geldpolitischen Straffung. Der USD profitiert davon, insbesondere gegenüber den Tiefzinswährungen, wie dem CHF.
Unser Fazit: Wir gehen davon aus, dass dies weiterhinso bleibt.
Der Ölpreis für die Sorte Brent und WTI sind über 100 USD gestiegen. In realen Werten wurde dies nur 1979/1980, 2006 -2008 und 2011 – 2014 übertroffen. Russland ist mit 11.3 Mio. Fass Öl pro Tag ein sehr gewichtiger Öl-Förderer (Sorte Sokol). Der von den USA und England beschlossene Boykott von russischem Öl trifft diese ungemein geringer als Europa, weshalb es unwahrscheinlicher ist, dass sich Europa dem Embargo anschliessen wird. Die Fracking Gesellschaften in den USA sind trotz den hohen Preisen wegen der vergangenen Erfahrung vorsichtig. Es wird nur eine Mehrproduktion von 760'000 Fass Öl pro Tag von ihnen im 2022 erwartet. Von den OPEC Staaten verfügen nur Saudi-Arabien, die UAE und der Iran über Förderungsreserven von über 1 Mio. Fass pro Tag. Die strategischen Notreserven der Mitgliedsländer der International Energieagentur (IEA) betragen 1.5 Mrd. Fass Öl. Die anfangs März erfolgte Freigabe von 60 Mio. Fass Öl war aber wohl mehr ein symbolischer Akt.
Unser Fazit: Wir erwarten, dass durch eine Beruhigung der geopolitischen Lage und eine Normalisierung des Angebots und Nachfrage die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich unter 100 USD pro Fass fallen werden.
Edelmetalle
Gold glänzt
Das Gold hat in den vergangenen Wochen seine Qualität als sicher Hafen unter Beweis gestellt. Erreichte doch der Unzenpreis anfangs März 2’050 USD. In den letzten Tagen hat er sich zwar wieder auf 1'920 USD je Unze abgeschwächt. Solange aber die hohen Inflationszahlen bzw. damit verbunden negativen Realrenditen bestehen bleiben, dürfte der Aufwärtstrend des Gold anhalten.
Das Platin erreichte anfangs März einen Unzenpreis von 1'150 USD, hat sich aber in den letzten Tagen aufgrund seines mehr zyklischen Charakter wieder auf 1'000 USD je Unze abgeschwächt. Für einen erneuten Aufwärtstrend ist eine anhaltende Konjunktur, vor allem in der Automobilbranche, nötig.
Unser Fazit: Wir erwarten in den nächsten Monaten feste Goldpreise mit einer Handelsspanne von 1'850 bis 2050 USD je Unze. Beim Platin sehen wir in den nächsten Monaten ein Preisband von 900 bis 1'100 USD pro Unze.
Stand: 15.03.2022
Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Begrifferklärungen
bbl: 1 Barrell = 158,987294928 Liter Bp: Basispunkte BIP: Bruttoinlandprodukt BIZ: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist eine Internationale Organisation des Finanzwesens. Eine Mitgliedschaft ist Zentralbanken oder vergleichbaren Institutionen vorbehalten. CAIB: Der CAIB basiert auf einer von Chefinvest entwickelten gewichteten Multifaktorberechnung, die anhand eines Scoringmodells laufend bewertet wird. Die Bandbreite beträgt -1 bis +1. Ein Minuswert deutet zukünftig auf eine höhere Wahrscheinlichkeit schwächerer Aktienrenditen hin und umgekehrt. EM-Anleihen: Anleihen von Schwellenländern. Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweist. HY-Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere schlechterer Kreditqualität. Sie werden von den Ratingagenturen als BB+ oder schlechter eingestuft. IG-Anleihen: Investment Grade Anleihen sind sämtliche Anleihen, die mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen sind. Als Investment Grade Bereich gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-. IHS Markit: Börsenkotiertes Dateninformationsdienstleistungsunternehmen IWF: Der Internationale Währungsfonds (International Monetary Fund auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in den USA. KOF: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich LIBOR: London Interbank Offered Rate ist ein in London an allen Bankarbeitstagen unter bestimmten Bedingungen ermittelter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses heran-gezogen wird. OPEC: Organisation erdölexportierender Länder (von englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries) OPEC+: Die Kooperation mit Nicht-OPEC-Staaten wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman. oz: Die Feinunze wird für Edelmetalle als Masseinheit verwendet und entspricht 31,1034768 Gramm. Saron: Der Swiss Average Rate Overnight ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken. Seco: Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft Spread: Differenz zwischen zwei vergleichbaren ökonomischen Grössen Tona rate: Der Tokyo Overnight Average Rate oder Japanese Yen Uncollateralized Overnight Call Rate ist ein unbesicherter Interbanken-Übernachtzinssatz und Referenzzinssatz für den japanischen Yen. WTI: West Texas Intermediate. Hochwertige US-Rohölsorte mit einem geringen Schwefelanteil
Disclaimer:
Die Informationen und Meinungen wurden von der Chefinvest AG produziert und können sich stets ändern. Der Bericht wird einzig zu Informationszwecken publiziert und ist weder ein Angebot noch eine Aufforderung, zum Kauf oder Verkauf irgendwelcher Wertpapiere oder einer spezifischen Handelsstrategie in irgendeiner Rechtsordnung. Er wurde ohne Berücksichtigung der Zielsetzungen, der finanziellen Situationen oder der Bedürfnisse eines bestimmten Anlegers erstellt. Obwohl die Informationen aus Quellen stammen, die Chefinvest AG für zuverlässig hält, wird keine Zusicherung gegeben, dass diese Informationen richtig und vollständig sind. Die Chefinvest AG übernimmt keine Haftung für Verluste, die aus dem Gebrauch dieses Berichtes entstehen. Die Kurse und Werte der beschriebenen Investitionen und die Erträge, die möglicherweise anfallen können, schwanken, steigen oder fallen. Nichts in diesem Bericht ist rechtliche, buchhalterische oder steuerliche Beratung oder eine Zusicherung, dass eine Anlage oder eine Strategie den persönlichen Umständen angemessen ist oder eine persönliche Empfehlung für spezifische Anleger. Die Devisenkurse und die Fremdwährungen können sich negativ auf den Wert, Preis oder Ertrag auswirken. Investitionen in Schwellenmärkte sind spekulativ und bergen ein beträchtlich höheres Risiko als Investitionen in etablierte Märkte. Die Risiken sind nicht notwendigerweise beschränkt auf: Politische und wirtschaftliche Risiken, sowie Kredit-, Währungs- und Marktrisiken. Die Chefinvest AG empfiehlt Anlegern, eine unabhängige Beurteilung der spezifischen finanziellen Risiken sowie der juristischen, kreditmässigen, steuerlichen und buchhalterischen Konsequenzen. Weder dieses Dokument noch eine Kopie davon dürfen in den Vereinigten Staaten und/oder in Japan versendet werden und sie dürfen auch keinem amerikanischen Staatsbürger ausgehändigt oder gezeigt werden. Ohne die Genehmigung der Chefinvest AG darf dieses Dokument weder ganz noch teilweise reproduziert werden.
Wenn Sie auf "Zustimmen" klicken, stimmen Sie der Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät zu, um uns dabei zu helfen die Navigation auf der Website zu verbessern und die Nutzung der Website zu analysieren. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Klicken Sie auf die Bilder um unsere Kommentare zu den einzelnen Themen anzuzeigen.
Schweiz
Stabil und zuversichtlich
In der Schweiz wuchs das BIP im 4. Quartal 2021 um 0.3% auf insgesamt 3.7% für das Jahr 2021. Damit erholte sich die Wirtschaft rasch vom Einbruch 2020. Alle Wirtschaftsbereiche wurden von der Erholung erfasst, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Die ersten Wochen im neuen Jahr waren noch durch die jüngste Coronawelle und die damit ein hergehenden Massnahmen geprägt. Mitte Februar hat der Bundesrat beinahe alle Coronamassnahmen aufgehoben und es wird erwartet, dass sich das Konsumverhalten wieder dem Muster aus der Zeit vor der Krise annähern wird. Die Arbeitslosenquote liegt erfreulich tief und ist wieder auf Vorkrisenniveau. Vom Krieg in der Ukraine gehen grosse Risiken für die globale Konjunktur aus. Die direkten Auswirkungen des Konflikts auf die Schweiz dürften gemäss Experten des SECO begrenzt sein. Die wirtschaftliche Verflechtung mit Russland und der Ukraine ist verhältnismässig gering. Indirekte Auswirkungen werden auf der Kostenseite erwartet. Energie-, einige Grundnahrungsmittel- sowie Industriemetallpreise sind nämlich deutlich gestiegen. Die Inflationserwartungen wurden daher auch für die Schweiz auf 1.9% für 2022 angehoben. Der starke Schweizer Franken dämpft die Importinflation nur teilweise.
Dino Marcesini, Partner
Unser Fazit: Die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt ist sehr gross. Die Schweizer Wirtschaft würde empfindlich getroffen, sollte es zu einem deutlichen Wirtschaftsabschwung bei wichtigen Handelspartnerländern kommen. Das SECO hat ihre Wachstumsprognosen für das laufende Jahr auf 3% gesenkt, was immer noch ein sehr positiver Wert darstellt. Die Schweizer Wirtschaft ist gut diversifiziert und international breit ausgerichtet. Die meisten grossen Unternehmen verfügen über solide Bilanzen. Der Staat ist kaum verschuldet und hat bei Bedarf auch einen grossen Spielraum für Interventionen. Die Rahmenbedingung für Anlagen im Schweizer Aktienmarkt sind nach wie vor gut.
Stand: 15.03.2022
Quelle: SECO
Europäische Union
Europa - Verlangsamtes Wachstum
Im Gesamtjahr 2021 ist die Wirtschaft im Euroraum um 5.3% gewachsen und das Bruttoinlandprodukt (BIP) hat zum Jahresende den Stand erreicht, den es vor Ausbruch der Pandemie hatte. Der russische Krieg gegen die Ukraine bringt jedoch neue Risiken für die Europäische Wirtschaft, welche sich gerade von der Corona-Pandemie erholt. Die Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) haben aus diesem Grunde ihre Schätzungen für das BIP-Wachstum nach unten korrigiert und die Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 3.7% reduziert. Für das Jahr 2023 gehen sie neu von 2.8% und für 2024 von 1.6% aus.
Besonders steigende Energiepreise (+31.7% im Februar), welche aufgrund der Eskalation im Ukraine-Russland Konflikt zuletzt deutlich angestiegen sind, halten die Teuerung auf hohem Niveau. Im Euroraum lag die Inflationsrate im Februar bei 5.8% und damit dem höchsten Wert seit der Euroeinführung. Sowohl die Einkaufs- als auch die Angebotspreise stiegen mit neuen Rekordraten.
Das Eurozone-Wirtschaftswachstum hat im Februar vor der Invasion in die Ukraine zu robuster
Stärke zurückgefunden. Der finale IHS Markit Eurozone Composite Index (PMI) legte im Februar gegenüber dem 11-Monatstief vom Januar um 3.2 Punkte auf 55.5 zu. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist hellten sich im Vergleich zu Januar auf, und fielen wieder optimistischer aus als in den drei Vormonaten.
Daniel Beck, Mitglied der Geschäftsleitung
Unser Fazit: Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone wird vom Verlauf des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzsanktionen sowie anderen Massnahmen abhängen. Die EZB-Experten gehen in ihrem Basisszenario für das Jahr 2022 weiterhin von einem kräftigen Wachstum der Wirtschaft im Euroraum aus (3.7%), allerdings langsamer, als vor Ausbruch des Krieges erwartet. Positiv zu werten sind erstens die nachlassenden Beeinträchtigungen durch die Omikron-Variante des Coronavirus, welche der wirtschaftlichen Erholung einen starken Auftrieb geben. Zweitens bei den Angebotsengpässen eine Entspannung zu erkennen ist. Drittens die Aussicht auf eine kräftige Binnennachfrage, sowie die Lage am Arbeitsmarkt sich zunehmend bessert. Die Arbeitslosenquote ist im Januar auf 6.8% gesunken.
Erwartetes reales BIP Wachstum (IMF) 2022: Aktuelle Inflation (EZB/HICP) 5.8% (02.22), Aktueller 3 Monats Libor -0.502%, BIP Wachstums 2022 3.7% (E)
Stand: 15.03.2022,
Quelle: CIHS Markit
United Kingdom
USA
The hawks are back
Nach einem starken Wirtschaftswachstum im 2021 von 5.6% erwartet der IWF gemäss seiner letzten Prognose von Ende Januar 2022 in den USA eine immer noch starke Expansion von 4.0% für das laufende Jahr, gefolgt von einem moderaten Wachstum von 2.6% im 2023. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen ist aber davon auszugehen, dass diese Erwartungen nach unten korrigiert werden. Als Faustregel gilt nämlich, dass sich für jede 10 USD Verteuerung des Ölpreises das Bruttoinlandprodukt um 0.5% schmälert. Im vierten Quartal 2021 steigerten sich die Unternehmensgewinne der S&P 500 Unternehmen wie schon in den 3 drei vorhergehenden Quartalen um gut 30%.
Für das erste Quartal 2022 erwarten die Analysten für diese Unternehmen noch ein Gewinnwachstum von 4.8% (gegenüber erwarteten +5.8% Ende 2021) und eine Umsatzwachstum von 10.7%. Das Kurs/Gewinn Verhältnis der über die nächsten 12 Monaten erwarteten Unternehmensgewinne beträgt derzeit 18.5 (leicht unter dem 5 Jahresschnitt von 18.6 aber über dem 10 Jahresschnitt von 16.8). Der Komposit Einkaufmanagerindex der USA zeigte sich im Februar 2022 mit einem Wert von 55.9 erstaunlich robust. Er wurde dabei gleichermassen von dem Dienstleistungs- als auch dem Industriesektor getragen. Die Inflationszahlen im Februar 2022 stiegen weiter auf 7.9% (Januar 7.5%). Nahrungsmittel und Mietkosten gehörten dabei zu den grössten Preistreibern. Das ist die höchste Inflation seit 40 Jahren. Kein Wunder hat das US Fed nun seinen Fokus von der Vollbeschäftigung auf die Inflationsbekämpfung verlagert. Nach der am 16.3. beschlossenen ersten Zinserhöhung um 0.25% werden 5 weitere Zinserhöhungen zu je 0.25% im 2022 auf ein Zielband von 1.5 bis 1.75% erwartet.
Dr. Patrick Huser, CEO
Unser Fazit: Wir gehen davon aus, dass der Preisdruck durch die pandemie- sowie energiebedingten Lieferengpässen in den Sommermonaten abnehmen wird. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir aufgrund sinkender Inflationszahlen bei moderatem Wachstum wieder steigenden Aktienmärkte.
Quelle: FuW
China
China bremst
Chinas Wirtschaft ist im abgelaufenen Jahr nach offiziellen Angaben um 8.1% gewachsen, wie das Pekinger Statistikamt mitteilte. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts fiel damit etwas besser aus, als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Allerdings schwächte sich das Wachstum im vierten Quartal deutlich ab. Der Start ins neue Jahr ist schwach ausgefallen. Die Massnahmen zur Viruseindämmung haben insbesondere den Dienstleistungssektor gebremst. Der Ertragsausblick der Unternehmen wird von zunehmenden Covid-19-Ausbrüchen sowie Lockdowns in Metropolen wie Shenzhen getrübt. Wachstumshemmend werden dieses Jahr auch sinkende Investitionen im Immobilienbereich sein. Der Index für Baubeginne signalisiert eine Erholung erst für 2023. Zur Stützung der Konjunktur wird die Zentralbank eine weitere Senkung der kurzfristigen Zinsen in Erwägung ziehen.
Dino Marcesini, Partner
Unser Fazit: Die Wirtschaftsprognosen werden trotz den zu erwartenden Fiskalstimuli und Lockerungen der Geldpolitik gesenkt. Für 2022 liegen die Prognosen für das BIP-Wachstum bei unter 5%. Die Rolle Chinas im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine ist noch unklar. Ein Entgegenkommen Chinas gegenüber Russland könnte zu Gegenmassnahmen des Westens gegenüber chinesischen Unternehmen führen oder sogar Sanktionen gegen China. Die US-Börsenaufsicht SEC erhöht den Druck gegen Firmen, die sich weigern, den US-Behörden ihre Bücher zu öffnen. Dies schürt die Sorge vor Delisting von chinesischen Unternehmen an den US-Börsen und führte zu starken Börsenturbulenzen. Die Risiken für Anlagen in China haben deutlich zugenommen.
Quelle: Zürich Kantonalbank
Japan
Wie weiter mit einem positiven Trend in Zeiten der Unsicherheit
Die japanische Wirtschaft hat im Schlussquartal von 2021 wieder zugelegt, wenn auch langsamer als erwartet. In der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt stieg das BIP im Jahr 2021 um 5.4% und die Wirtschaft ist real um 1.7% angestiegen. Damit ist die Wirtschaft in Japan zum ersten Mal seit drei Jahren gewachsen.
Im vergangenen Jahr pendelte Japans Wirtschaft von Quartal zu Quartal zwischen Wachstum und Schrumpfen und spiegelte damit die Wellen der Corona-Pandemie wieder. Steigende Rohstoffpreise, Corona und Lieferengpässe waren die Haupttreiber. Im letzten Quartal von 2021 hat der private Konsum sich erholt und die Folgen der Pandemie schwächten sich ab.
Der IWF (Internationale Währungsfonds) erklärte in seinem jüngsten Update, die Erholung sei auf eine starke und rechtzeitige politische Unterstützung zurückzuführen. Für dieses Jahr rechnet der IWF mit einem Wachstum von 3.3% für Japan, da die Politik weiter unterstützend und die Impfrate hoch seien. Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch keine Aussage gemacht werden, wie die Russlandkrise sich auf das Land auswirken wird. Der heimische Aktienindex hat bis jetzt um die 10% verloren.
Mimi Haas, Lic. Rer.pol. HSG, M.A. in Banking and Finance HSG, Partner
Unser Fazit: Wenn die Trends weiterhin positiv bleiben, kann Japan für ein Aktieninvestment interessant werden.
Quelle: FuW, Financial Times, Market Map
Schwellenländer
Inflationängste
Die BIP Wachstumsraten für das vierte Quartal überraschten sowohl im asiatischen Raum, wie auch in Lateinamerika positiv. Der Start ins neue Jahr ist gelungen und Länder wie Brasilien, Kolumbien und Indien überzeugen mit einer anhaltend hohen Konjunkturdynamik. Sorgen hingegen bereiten den Zentralbanken die höheren Preise für Energie und Grundnahrungsmittel. Die Jahresinflationsrate hat zum Beispiel in Brasilien die 10% Marke überschritten. Die steigenden Inflationsraten werden laufend mit neuen Zinserhöhungsrunden bekämpft. Derzeit werden die Leitzinsen im Schnitt um 50 Basispunkte pro Zinsschritt angehoben.
Dino Marcesini, Partner
Unser Fazit: Der Krieg in der Ukraine kann, vor allem wegen steigenden Energiepreise, negative Auswirkungen auf das globale Wachstum und auf die Inflation auslösen. Die Schwellenländer sind stärker exponiert und verletzlicher. Wir empfehlen keine Neuanlagen in Schwellenländer.
Stand: 15.03.2022
Quelle: Statista
Aktien
Russland als Gamechanger
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ereignete sich zu einem Zeitpunkt, als der grösste Teil der Welt die Covid-Pandemie überwunden hatte. Die geldpolitische Normalisierung, die in den stark steigenden Realrenditen zum Ausdruck kam, war für die Aktienmärkte seit Jahresbeginn zunächst der Hauptimpuls für die Börsen – bis Russland den für viele unvorstellbaren militärischen Angriff auf die Ukraine begann. Dieser Konflikt, sowie die weitreichenden Sanktionen und die Massnahmen der Unternehmen zur Isolierung der russischen Wirtschaft, liessen die Rohstoffpreise in die Höhe schiessen und verstärkten den Inflationsdruck sowie die Versorgungsengpässe mit weitreichenden Auswirkungen. Dieser sinnlose Konflikt kommt für das FED überdies zur Unzeit: Mit Blick auf die in dieser Woche stattfindende Sitzung der US-Notenbank wird die Bank in einer Zeit schwächerer Verbraucherstimmung ihre Geldpolitik straffen, und dennoch wird ihr Kernziel - die Eindämmung der Inflation - wahrscheinlich nicht so bald erreicht werden.
Der IMF reagierte schon im Januar auf die Preisanstiege und reduzierte die Wachstumsprognosen für 2022 zugunsten 2023 für die USA stark und moderat und für Europa und Asien. Unser Basisszenario sieht dennoch für 2022 und 2023 keine Rezession vor. Das Risiko einer Stagflation ist jedoch gestiegen, was mit den unbestimmten langfristigen Auswirkungen des Konflikts zusammenhängt und Gift für die Aktienrenditen sein kann. Bemerkenswert ist die weltweite Entschlossenheit der Aktionäre, der Konsumenten und der Firmenleitungen, mit Ausnahme von China, sich vom russischen Markt teilweise oder gänzlich abzukoppeln. Dieser "freiwillige" Umsatzverzicht wird sich auf den Umsatz und die Gewinne kurzfristig auswirken. Die aktuellen EPS-Prognosen - Zuwächse dürften daher in den kommenden Monaten von den Unternehmungen und den Analysten nach unten revidiert werden. Der S&P 500 schloss am Montag mit einem PE von 18,6x, was einer signifikanten Abwertung seit anfangs Jahr ist. Wir gehen davon aus, dass die meisten dieser künftigen Anpassungen bereits in den Märkten eingepreist wurden. So haben die Europäischen Börsen im Schnitt bereits zwischen 13 und 16% eingebüsst. Die chinesischen Märkte oder die US Technologiebörsen haben der weil schon bis zu 20% korrigiert.
Rico Albericci, CEFA
Unser Fazit:
Solange das Ausmass des Konflikts nicht völlig klar ist, können die Märkte nach unten überschiessen. Sobald die Talsohle erreicht ist, werden die Märkte die neuen Realitäten neu bewerten. Eine positive Tatsache ist, dass die US- und die europäische Wirtschaft wächst und die Beschäftigungsdynamik aufrechterhält. Die Wirtschaftsberuhigungs massnahmendürften nun mit äusserster Vorsicht verordnet werden. Rohstoffpreisspitzen sind auch ein Signal für die Märkte, die Produktion zu erhöhen. Dies gilt für Ölproduzenten, Landwirte und sogar für Warenproduzenten wie Automobilhersteller. All dies ist Teil eines Marktmechanismus, der Ressourcen umverteilt, um die Nachfrage zu decken. Schliesslich folgt auf Zeiten hoher Unsicherheit und negativer Nachrichten in der Regel eine Phase höherer Anlagerenditen.
Das "Market Timing" - der vollständige Wechsel zwischen Bargeld und Anlagen – wird bei täglichen Schwankungen von 3% bei den weltweiten Aktienkursen und der vierfache-Volatilität bei den wichtigsten Rohstoffen zur reinen Spekulation bis die Preise wieder im Gleichgewicht sind. Unserer Ansicht nach ist es besser, Aktien-und Anleiheportfolios mit Inflationsabsicherungen zu ergänzen. Unsere Modell (CAIB) zeigt gesamtheitlich und kurzfristig eine neutrale Tendenz voraus und ist auf 12 Monate leicht positiv. Aufgrund der aktuellen tiefen Bewertungen und dem Chancenprofil gewichten wir vor europäische Qualitätsaktien über, die aufgrund des Nearshorings, weiterhin ein gutes Wachstumspotential aufweisen werden.
Stand: 15.03.2022
Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Zinsen
Steigender Ölpreis und Inflation bringen erhebliche Volatilität
Staatsanleihen
Die russische Invasion in der Ukraine löste eine starke Risikoaversion aus. In vielen Regionen dürften die nominalen Benchmark Renditen durch die weltweit hohe Inflation und die Erholung nach COVID im Laufe der Zeitweiter unterstützt werden.
Höhere Realrenditen stellen ein erhebliches Risiko für Anleihen und andere Märkte dar.
Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone dürfte durch die steigenden Rohstoffpreise und die Nebenwirkungen der Sanktionen beeinträchtigt werden. Vermutlich werden fiskalpolitische Mittel eingesetzt, um die hohen Energiepreise abzufangen, sodass die EZB kurzfristig an einer moderaten Geldpolitik festhalten kann. In den USA dürften die hohe Inflation und das solide Wirtschaftswachstum die restriktive Haltung der Fed unterstützen. Damit bleibt Spielraum für höhere Renditen bei US-Treasuries.
Unser Fazit: Wir sehen die Attraktivität der Staatsanleihen abhängig von den jeweiligen Zinserhöhungen.
Investment-Grade-Anleihen (IG)
Die positiven fundamentalen Faktoren globaler IG-Anleihen sollten die Belastung durch die veränderte geldpolitische Richtung abfangen. Diese Robustheit der Spreads bedeutet jedoch keine sofortige Rückkehr zur Spreadverengung. Bei Anleihenfonds hat vermutlich eine Welle der Rückgaben eingesetzt, die noch einige Wochen andauern dürfte, bis sich die Anleger auf die Bilanzreduzierung der Fed eingestellt haben. Unsere Sorge gilt nach wie vor dem Extremrisiko eines beschleunigten Liquiditätsentzugs in Verbindung mit schwachen Wachstumserwartungen und geopolitischer Unsicherheit. Dies könnte eine Ausweitung der Kreditspreads, vor allem in langfristigeren Bereichen, auslösen.
Unser Fazit: Wir sind bei Investment-Grade-Anleihen (IG) im Augenblick zurückhaltend.
High-Yield-Anleihen (HY)
Die soliden Bonitätsdaten, vor allem bei US-HY-Energietiteln, dürften die jüngsten gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten ausgleichen. Das Extremrisiko einer abrupten Spreadausweitung, vor allem in langfristigeren Bereichen, nimmt jedoch zu. Die geopolitischen Spannungen komplizieren das ohnehin prekäre Gleichgewicht aus den binnenwirtschaftlichen Aussichten, der bedeutenden Preissetzungsmacht der Unternehmen und der Rücknahme der expansiven Geldpolitik durch die Zentralbanken zur Eindämmung der Inflation.
Unser Fazit: Wir sind der Ansicht, dass qualitativ hochwertige HY-Unternehmensanleihen eine gute Diversifikation in einem Bondportfolio bieten können.
Emerging-Markets-Anleihen (EM)
Die jüngste starke Ausweitung der russischen und ukrainischen Kreditspreads hat die Renditeaufschläge von EM-HW-Staatsanleihen zusätzlich belastet. Wachstumsbedenken und höhere Inflationsraten verstärkten diese Sorge. Durch die weiteren Spreads haben sich die Bewertungen verbessert. Sie sind aber noch nicht attraktiv genug, um angesichts der aktuellen geopolitischen Risiken eine positivere Einschätzung der Anlageklasse zu rechtfertigen.
Der Kapitalabzug aus spezialisierten Schwellenländer-Anleihenfonds hat sich durch die jüngsten Ereignisse beschleunigt. Sie dürften kurzfristig unter Druck bleiben.
Die Anlageklasse entwickelt sichz war in der Regel besser, wenn die Fed mit den Zinserhöhungen begonnen hat.
Unser Fazit: Wir erachten es als verfrüht auf Emerging Markets Anleihen (EM) zu setzen.
Maria Albericci, Chairman/Geschäftsführerin
Währungen
Safe Haven, Zentralbanken und Krieg, Treiber der Währungen
Die Währungen stehen im Moment im Spielfeld der geopolitischen Lage und der Zentralbanken. Sichere Häfen im Währungsbereich erleben ihr Comeback.
EUR/USD (aktuell 1.09)
Der Euro fällt weiterhin gegenüber dem Greenback, der als ein Sicher Hafen gilt. Die FED wird dieses Jahr die Zinsen anheben, was Investoren wieder neue Anlagemöglichkeiten in USD bescheren wird.
Unser Fazit: Die erwartete Zinsdifferenz und die geopolitische Lage stärken den Dollar weiterhin.
EUR/CHF (aktuell 1.024)
Nach dem militärischen Angriff hat es ein paar Tage gedauert bis der Franken sich gegenüber dem EUR bewegt hat. Teilweise konnten wir sogar die Parität sehen. Es ist eine klare Euroschwäche und keine klassische Frankenstärke. Die aktuelle Kursbewegung ist nicht mit den aktuellen Bewertungen zu erklären, sondern die Folge der Flucht in sicher Häfen, wie den Franken. Da die Frankenstärke ohne ernste Folgen im Moment bleibt, ist nicht davon auszugehen, dass die Zentralbank eingreifen wird, wie in der Vergangenheit.
Unser Fazit: Solange die militärische Intervention anhält und keine Lösung in Sicht ist, bleibt der Franken stark.
USD/CHF (aktuell 0.94)
Weiterhin stark zeigt sich der USD gegenüber dem CHF. Die hartnäckige und hohe Inflation in den USA zwingt die US-Notenbank zusehends zu einer früheren und stärkeren geldpolitischen Straffung. Der USD profitiert davon, insbesondere gegenüber den Tiefzinswährungen, wie dem CHF.
Unser Fazit: Wir gehen davon aus, dass dies weiterhinso bleibt.
Mimi Haas, Lic. Rer.pol. HSG, M.A. in Banking and Finance HSG, Partner
Stand: 15.03.2022
Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Öl
The come back of Fracking?
Der Ölpreis für die Sorte Brent und WTI sind über 100 USD gestiegen. In realen Werten wurde dies nur 1979/1980, 2006 -2008 und 2011 – 2014 übertroffen. Russland ist mit 11.3 Mio. Fass Öl pro Tag ein sehr gewichtiger Öl-Förderer (Sorte Sokol). Der von den USA und England beschlossene Boykott von russischem Öl trifft diese ungemein geringer als Europa, weshalb es unwahrscheinlicher ist, dass sich Europa dem Embargo anschliessen wird. Die Fracking Gesellschaften in den USA sind trotz den hohen Preisen wegen der vergangenen Erfahrung vorsichtig. Es wird nur eine Mehrproduktion von 760'000 Fass Öl pro Tag von ihnen im 2022 erwartet. Von den OPEC Staaten verfügen nur Saudi-Arabien, die UAE und der Iran über Förderungsreserven von über 1 Mio. Fass pro Tag. Die strategischen Notreserven der Mitgliedsländer der International Energieagentur (IEA) betragen 1.5 Mrd. Fass Öl. Die anfangs März erfolgte Freigabe von 60 Mio. Fass Öl war aber wohl mehr ein symbolischer Akt.
Dr. Patrick Huser, CEO
Unser Fazit: Wir erwarten, dass durch eine Beruhigung der geopolitischen Lage und eine Normalisierung des Angebots und Nachfrage die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich unter 100 USD pro Fass fallen werden.
Edelmetalle
Gold glänzt
Das Gold hat in den vergangenen Wochen seine Qualität als sicher Hafen unter Beweis gestellt. Erreichte doch der Unzenpreis anfangs März 2’050 USD. In den letzten Tagen hat er sich zwar wieder auf 1'920 USD je Unze abgeschwächt. Solange aber die hohen Inflationszahlen bzw. damit verbunden negativen Realrenditen bestehen bleiben, dürfte der Aufwärtstrend des Gold anhalten.
Das Platin erreichte anfangs März einen Unzenpreis von 1'150 USD, hat sich aber in den letzten Tagen aufgrund seines mehr zyklischen Charakter wieder auf 1'000 USD je Unze abgeschwächt. Für einen erneuten Aufwärtstrend ist eine anhaltende Konjunktur, vor allem in der Automobilbranche, nötig.
Andreas Betschart, Business Manager
Unser Fazit: Wir erwarten in den nächsten Monaten feste Goldpreise mit einer Handelsspanne von 1'850 bis 2050 USD je Unze. Beim Platin sehen wir in den nächsten Monaten ein Preisband von 900 bis 1'100 USD pro Unze.
Stand: 15.03.2022
Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Begrifferklärungen
bbl: 1 Barrell = 158,987294928 Liter
Bp: Basispunkte
BIP: Bruttoinlandprodukt
BIZ: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist eine Internationale Organisation des Finanzwesens. Eine Mitgliedschaft ist Zentralbanken oder vergleichbaren Institutionen vorbehalten.
CAIB: Der CAIB basiert auf einer von Chefinvest entwickelten gewichteten Multifaktorberechnung, die anhand eines Scoringmodells laufend bewertet wird. Die Bandbreite beträgt -1 bis +1. Ein Minuswert deutet zukünftig auf eine höhere Wahrscheinlichkeit schwächerer Aktienrenditen hin und umgekehrt.
EM-Anleihen: Anleihen von Schwellenländern. Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweist.
HY-Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere schlechterer Kreditqualität. Sie werden von den Ratingagenturen als BB+ oder schlechter eingestuft.
IG-Anleihen: Investment Grade Anleihen sind sämtliche Anleihen, die mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen sind. Als Investment Grade Bereich gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-.
IHS Markit: Börsenkotiertes Dateninformationsdienstleistungsunternehmen
IWF: Der Internationale Währungsfonds (International Monetary Fund auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in den USA.
KOF: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
LIBOR: London Interbank Offered Rate ist ein in London an allen Bankarbeitstagen unter bestimmten Bedingungen ermittelter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses heran-gezogen wird.
OPEC: Organisation erdölexportierender Länder (von englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries)
OPEC+: Die Kooperation mit Nicht-OPEC-Staaten wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman.
oz: Die Feinunze wird für Edelmetalle als Masseinheit verwendet und entspricht 31,1034768 Gramm.
Saron: Der Swiss Average Rate Overnight ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken.
Seco: Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft
Spread: Differenz zwischen zwei vergleichbaren ökonomischen Grössen
Tona rate: Der Tokyo Overnight Average Rate oder Japanese Yen Uncollateralized Overnight Call Rate ist ein unbesicherter Interbanken-Übernachtzinssatz und Referenzzinssatz für den japanischen Yen.
WTI: West Texas Intermediate. Hochwertige US-Rohölsorte mit einem geringen Schwefelanteil
Disclaimer:
Die Informationen und Meinungen wurden von der Chefinvest AG produziert und können sich stets ändern. Der Bericht wird einzig zu Informationszwecken publiziert und ist weder ein Angebot noch eine Aufforderung, zum Kauf oder Verkauf irgendwelcher Wertpapiere oder einer spezifischen Handelsstrategie in irgendeiner Rechtsordnung. Er wurde ohne Berücksichtigung der Zielsetzungen, der finanziellen Situationen oder der Bedürfnisse eines bestimmten Anlegers erstellt. Obwohl die Informationen aus Quellen stammen, die Chefinvest AG für zuverlässig hält, wird keine Zusicherung gegeben, dass diese Informationen richtig und vollständig sind. Die Chefinvest AG übernimmt keine Haftung für Verluste, die aus dem Gebrauch dieses Berichtes entstehen. Die Kurse und Werte der beschriebenen Investitionen und die Erträge, die möglicherweise anfallen können, schwanken, steigen oder fallen. Nichts in diesem Bericht ist rechtliche, buchhalterische oder steuerliche Beratung oder eine Zusicherung, dass eine Anlage oder eine Strategie den persönlichen Umständen angemessen ist oder eine persönliche Empfehlung für spezifische Anleger. Die Devisenkurse und die Fremdwährungen können sich negativ auf den Wert, Preis oder Ertrag auswirken. Investitionen in Schwellenmärkte sind spekulativ und bergen ein beträchtlich höheres Risiko als Investitionen in etablierte Märkte. Die Risiken sind nicht notwendigerweise beschränkt auf: Politische und wirtschaftliche Risiken, sowie Kredit-, Währungs- und Marktrisiken. Die Chefinvest AG empfiehlt Anlegern, eine unabhängige Beurteilung der spezifischen finanziellen Risiken sowie der juristischen, kreditmässigen, steuerlichen und buchhalterischen Konsequenzen. Weder dieses Dokument noch eine Kopie davon dürfen in den Vereinigten Staaten und/oder in Japan versendet werden und sie dürfen auch keinem amerikanischen Staatsbürger ausgehändigt oder gezeigt werden. Ohne die Genehmigung der Chefinvest AG darf dieses Dokument weder ganz noch teilweise reproduziert werden.