Das Schweizer BIP wuchs im 1. Semester ansprechend. Der Aussenhandel lieferte noch keinen Wachstumsimpuls, jedoch hellt sich die Konjunktur in den Nachbarländern auf, und Schweizer Exportunternehmen blicken zuversichtlicher in die Zukunft. Zudem war das Beschäftigungswachstum in der Schweiz erstaunlich robust, und die Reallöhne dürften 2024 erstmals seit drei Jahren wieder positiv sein. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich das SchweizerBIP-Wachstum vorerst beschleunigt.
Die SchweizerWirtschaft wird nach Einschätzung der SNB in diesem Jahr um rund 1 % wachsen. Der zugrunde liegende Inflationsdruck sei erneut gesunken, so die SNB in ihrer jüngsten geldpolitischen Lagebeurteilung im Juni. Sorgen bereiten ihr auch die geopolitische Lage und die Gefahr, dass der Schweizer Franken über Gebühr erstarken wird. Folgerichtig hat sie den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1.25% gesenkt. Auffallend ist, dass die Entwicklungen am Schweizer Immobilienmarkt aktuell eine untergeordnete Rolle spielen.
Ein Zinssatz von 1,25 % dürfte weder bremsend noch stimulierend auf die Wirtschaftsaktivität wirken. Das bedeutet, dass sich der zukünftige Zinssenkungsbedarf in Grenzen halten wird. Die Entscheidung der SNB unter der Leitung von Martin Schlegel, den Leitzins in diesem Jahr noch einmal zu senken, hängt massgeblich von der Entwicklung des Schweizer Frankens ab.
Unser Fazit:
Unter Berücksichtigung der konjunkturellen Aussichten sowie der Inflationsprognose der SNB, sind weitere Zinssenkungen nur schwer zu rechtfertigen. Wir prognostizieren, dass der Leitzins bis zum Jahresende unverändert bleibt. Wir gehen davon aus, dass die Unternehmen gute Semesterergebnisse vorlegen werden, was dem Schweizer Aktienmarkt weiteren Schub verleihen wird.
Die wirtschaftliche Erholung im Euroraum fiel Anfang 2024 stärker als erwartet aus und überraschte mit einem Bruttoninlandprodukt (BIP)-Wachstum von 0,3% Q/Q positiv. Auf Ebene der Komponenten lieferte im 1. Quartal vor allem der Aussenhandel, der von einem dynamischen Wachstum der Exporte profitierte, einen wesentlichen Wachstumsbeitrag. Demgegenüber setzte sich die Belastung für das Wachstum durch den Lagerabbau fort. Der private Konsum leistete einen geringen Wachstumsbeitrag, während die Investitionen rückläufig waren.
Insgesamt dürfte das durchschnittliche jährliche Wachstum des realen BIP im Jahr 2024 bei 0,9% liegen. In den Jahren 2025 und 2026 dürfte es dann auf 1,4 % bzw. 1,6 % steigen. Die Aussichten für das BIP-Wachstum für 2024 wurden gegenüber den Projektionen vom März 2024 nach oben korrigiert. Gründe sind die überraschend positiven Entwicklungen zu Jahresbeginn und die verbesserten aktuellen Daten. Für 2025 wurden die Wachstumsaussichten für das BIP geringfügig nach unten korrigiert, für 2026 bleiben sie unverändert.
Im Juni 2024 wird die jährliche Inflation im Euroraum auf 2.5% geschätzt, gegenüber 2.6% im Mai. Die Kerninflation blieb mit 2.9% unverändert. Die Juni-Inflationsdaten zeigen, dass der Preisauftrieb im Dienstleistungsbereich verhältnismässig hoch bleibt. Dienstleistungspreise legen im direkten Monatsvergleich um 0.6 % zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bleibt der Preisanstieg unverändert bei 4.1 %. Der Inflationsrückgang setzt sich nur langsam fort.
Für das laufende Jahr und 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Inflationsprognosen angehoben. Sie gehen nun für 2024 von einer Teuerungsrate von 2,5% aus. Noch im März waren sie von 2,3% ausgegangen. Für 2025 rechnen die Volkswirte jetzt mit einer Inflation von 2,2 % (März-Prognose: 2,0) und für 2026 werden nach wie vor 1,9% erwartet. Damit würde sich die EZB auf Kurs zu ihrem Inflationsziel von 2.0% befinden.
Die positive Lage am Arbeitsmarkt hat sich fortgesetzt und die Arbeitslosigkeit ist im Euroraum im Mai auf einem Rekordtief von 6.4% geblieben. Eine hohe Beschäftigung bringt mehr Geld in die Taschen der Verbraucherinnen und Verbraucher, was die Ausgaben und die Inflation ankurbelt.
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im Juni auf Expansionskurs geblieben, die Wachstumsrate hat sich jedoch auf ein 3-Monatstief abgeschwächt. Der Grund war der erste Auftragsrückgang seit Februar und die schwache Exportnachfrage. Der finale saisonbereinigte HCOB Composite PMI zeigte im Juni zwar zum vierten Mal hintereinander ein Wachstum, mit aktuell 50.9 Punkten nach 52.2 im Mai sank er jedoch erstmals seit Oktober 2023 wieder und verzeichnete somit nur ein Mini-Wachstum.
Die Eurozone-Wirtschaft stieg im 1. Quartal 2024 mit einem BIP-Wachstum von +0,3% Q/Q stärker als erwartet. Auch Deutschland schaffte, nach einer Rezession im 2. Halbjahr 2023, die Rückkehr zum Wachstum. Die Erholung sollte sich im 2. Halbjahr 2024 fortsetzen, wenngleich der schwelende Handelskonflikt mit China sowie der steigende Einfluss populistischer Parteien in Europa Risikofaktoren für den Wachstumsausblick darstellen. Die Inflation sollte weiter sinken, vor allem die Dienstleistungs-Inflation wird im Fokus bleiben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Juni die Zinswende beschlossen und senkte erstmals seit fast fünf Jahren die Zinsen. Die Währungshüter kappten den Leitzins um 0,25% auf 4,25%. Den am Finanzmarkt massgeblichen Einlagensatz, den Banken für das Parken von Geld bei der Zentralbank erhalten, senkte sie auf 3,75 von bisher 4,00%.
Für Europa erwarten wir mit September und Dezember noch zwei weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte.
Die Gewinne europäischer Unternehmen sollten ab dem 2. Quartal 2024 ansteigen und auch in den darauffolgenden Quartalen an positiver Dynamik gewinnen. Positiv zu werten sind für Europäische Aktien die Erwartung einer niedrigeren Inflation und damit auch erheblich niedrigere Zinsen. Wir erwarten daher, dass der europäische Leitindex im 3. Quartal leicht ansteigen wird.
Quellen: Europäische Kommission, Statista, HCOB, S&P Global
United Kingdom
Licht am Horizont?
Für die kommenden drei Monate wird ein vorsichtiger Optimismus geäussert. Der Konsum soll sich aufgrund von Steuererleichterungen und sinkenden Inflationserwartungen weiter erholen. Diese Faktoren, zusammen mit der Normalisierung der Hypothekenzinsen, sollten die Kaufkraft der Haushalte stärken. Die Unternehmensinvestitionen könnten ebenfalls wieder an Dynamik gewinnen, unterstützt durch die abnehmende politische Unsicherheit und erste Anzeichen einer erhöhten M&A-Aktivität.
Die Inflationsrate hat das Ziel von 2% erreicht, doch bleibt der Preisdruck im Dienstleistungssektor hartnäckig. Dies wird voraussichtlich eine graduelle Lockerung der restriktiven Geldpolitik begünstigen, obwohl Zinssenkungen erst in den nächsten Monaten erwartet werden. Die Bank Rate könnte bis Ende 2025 auf etwa 3% sinken.
Zusammengefasst zeigt die britische Wirtschaft eine leichte Erholung mit positiven Aussichten, obwohl Herausforderungen wie anhaltende geopolitische Spannungen und Unsicherheiten in den Lieferketten bestehen bleiben. Die wirtschaftlichen Bedingungen scheinen sich zu stabilisieren, was eine Grundlage für weiteres Wachstum in den kommenden Monaten schaffen könnte.
Fazit:
Die Wirtschaft erholt sich, das schlägt sich aber noch nicht auf die Unternehmen nieder. Deshalb sind wir für Investments in UK noch neutral.
Die Wirtschaft in den USA scheint sich auch im zweiten Quartal 2024 weiter leicht zu wachsen. Nachdem das BIP-Wachstum im ersten Quartal 2024 annualisiert +1.6% erreichte, prognostiziert das GDPNow Modell der Federal Reserve of Atlanta ein solches von +1.5 % für das zweite Quartal. Für 2024 rechnet das Fed weiterhin mit einem Wachstum von +2.1%.
Wiederum liess die Fed erwartungsgemäss den Leitzins (Fed Fund Rate) an seiner letzten Sitzung vom 11./12. Juni unverändert auf der Bandbreite von 5.25% – 5.5%. Die Entwicklung der Inflation kommt den Erwartungen des FED nun wieder näher. Die Gesamtinflation fiel im Mai gegenüber dem Vormonat 0.1% auf 3.3%. Die Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) fiel um 0.2% auf 3.4%. Auch die von der Fed bevorzugte Inflationsmessung der PCE (Persönliche Konsumausgaben) nahm im Mai weiter auf 2.5% ab (Gesamt und Kern PCE). Es wird nun wieder mit zwei Zinssenkungen von je 0.25% im laufenden Jahr gerechnet (die erste im September).
Gemäss S&P Global hat sich der US Composite PMI im Juni gegenüber dem Vormonat um 0.3% auf 54.8 Punkte verbessert, wobei beide Teilindexe Dienstleistung (+0.5%) und verarbeitendes Gewerbe (+0.3%) zum Zuwachs beitrugen.
Im Juni wurden ausserhalb der Landwirtschaft moderate 206'000 neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosigkeit stieg auf 4.1 %. Damit liegt dieses Stellenwachstum ziemlich genau im Durchschnitt der 5 Jahre vor der Pandemie. Die Lohninflation sank dabei auf 3.9%, nicht weit weg von den 3.5%, welche mit einem Inflationsziel von 2% als vereinbar gilt.
Das Reporting der Unternehmen für das zweite Quartal steht vor der Tür. Es wird von den Analysten für die S&P 500 Unternehmen ein Gewinnwachstum von 10.6% und Umsatzwachstum von 4.2% (beides im Jahresvergleich) erwartet.
GDP 2024 (IWF): +2.7% (E)
Inflation 2024 (IWF): +2.9% (E)
Fed Fund Rate: +5.50%
Unser Fazit:
Weiter sinkende Inflationsraten, die anstehenden Zinsreduktionen des Fed und der solide Arbeitsmarkt sorgen für die Unternehmen und Konsumenten für ein gutes Umfeld. Gepaart mit einem moderaten Wirtschaftswachstum und höherer Produktivität (nicht zuletzt auch dank der Anwendung von KI) wird auch das Gewinnwachstum der Unternehmen weiter angetrieben. Nach einer sommerlichen Verschnaufpause erwarten wir eine Fortsetzung des (immer noch jungen) Bullenmarktes.
Quellen: Trading Economics, US Bureau of Labor Statistics, Statista, FuW, IWF World Economic Outlook April 2024, FactSet, FMOC
PMI Composite
China
Wachstumstreiber Export
Die Einzelhandelsumsätze stiegen stärker als erwartet, während sich die Industrieproduktion stärker verlangsamte. Die überraschend starken Warenexporte tragen massgeblich zum Wachstum bei. Trotz der von westlichen Regierungen eingeführten Zölle, bleibt der Aussenhandel stark, da Produkte über Drittländer exportiert werden. Das BIP-Wachstumsziel Chinas von rund 5% für 2024 scheint wieder erreichbar. Die Verbraucherpreisinflation blieb im Mai unverändert, während die Kerninflation bei Waren aufgrund von Überkapazitäten im verarbeitenden Gewerbe zurückging. Die Deflation der Produzentenpreise hat sich deutlich verringert. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bleibt bestehen, was den Deflationsdruck aufrechterhält. Wir gehen davon aus, dass die Produzentenpreise weiterhin rückläufig sein werden.
Im Juli hält das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei das Dritte Plenum ab, bei dem ökonomische Prinzipien für die nächsten fünf Jahre bestimmt werden. Staats- und Parteichef Xi Jinping unterstrich die Bedeutung von „Vertiefung der Reformen”, was darauf hindeutet, dass keine überraschenden Ankündigungen zu erwarten sind und die bisherige Politik bestätigt wird. Die staatlichen Kredite werden die Wirtschaft weiterhin stützen, und der Kreditimpuls wird in den nächsten Quartalen positiv bleiben.
Unser Fazit:
Die politischen Risiken sind weiterhin hoch. Der Immobilienmarkt scheint sich zu stabilisieren. Der chinesische Aktienmarkt ist günstig bewertet, aber der Risikoaspekt wiegt höher. Wir warten mit Investitionen ab.
Japan ist nun viertgrösste Volkswirtschaft der Welt und zeichnet sich durch eine starke Exportorientierung in Schlüsselindustrien wie Automobilbau und Elektronik aus. Durch den schwachen Yen steigen die Gewinne dieser Industrien an. Die Wirtschaft des Landes wird von einer expansiven Geldpolitik der Bank of Japan unterstützt, die Massnahmen wie negative Zinssätze und quantitative Lockerungen umfasst, um die Inflation anzukurbeln. Im Jahr 2023 und in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 hat der japanische Yen weiter kräftig an Wert verloren. Eine gewisse Wiederaufwertung der japanischen Landeswährung ist erst zu erwarten, wenn die Notenbanken in den USA und in der Eurozone die Zinsen wieder senken oder die Bank of Japan (BOJ) diese erhöht. Ein minimaler Zinsschritt der BOJ um 0,1 Prozentpunkte im März 2024 reichte nicht aus, um den Yen zu stabilisieren. Die hohe Staatsverschuldung schränkt den Spielraum der japanischen Zentralbank ein.
Trotz technologischer Innovationen in Bereichen wie Robotik und erneuerbaren Energien steht Japan vor Herausforderungen wie einer alternden Bevölkerung und Deflationsdruck. Enge Handelsbeziehungen mit Ländern wie den USA und China sowie eine hochentwickelte Infrastruktur tragen zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Die politische Stabilität und aktive Regierungsförderung von Wirtschaftswachstum und Innovation prägen das wirtschaftliche Umfeld Japans.
Fazit: Neutral
Zusammenfassend befindet sich die Wirtschaft Japans auf einem Pfad der langsamen Erholung mit moderatem BIP-Wachstum, stabiler Arbeitslosenquote und positiven Aussichten für die Inflation. Der Aktienmarkt preist dies seit ca. einem Jahr ein, darum raten wir von einem Engagement zu diesem Zeitpunkt ab.
Die Disinflation in den Schwellenländern hat den Weg für geldpolitische Lockerungen geebnet. Die Inflation hat bereits mehr als die Hälfte des Anstiegs seit der Pandemie abgebaut. Dennoch liegt die Inflationsrate immer noch über dem Vorkrisendurchschnitt. Während asiatische Schwellenländer die Inflation fast auf das Zielniveau gesenkt haben, sind die Zentralbanken in Lateinamerika und Osteuropa stark gefordert.
Die Preise für Kern-, Lebensmittel- und Energiegüter haben sich weitgehend normalisiert, da Lieferkettenprobleme und Preisschocks nachgelassen haben. Dennoch bleibt die Dienstleistungsinflation hoch, hauptsächlich aufgrund der angespannten Arbeitsmärkte und der Anpassung von Preisen an vergangene Inflationserfahrungen. In vielen Ländern, insbesondere in Lateinamerika und Osteuropa, sind die Arbeitslosenquoten niedrig und die Lohnzuwächse hoch.
Im zweiten Halbjahr ist mit einer Verringerung des Potenzials für Zinssenkungen zu rechnen. Dies ist auf die Währungsschwäche und die anhaltend hohe Dienstleistungsinflation zurückzuführen, welche den Handlungsspielraum der Zentralbanken einschränken. Obwohl einige Zentralbanken weitere Lockerungen vornehmen könnten, werden diese insgesamt langsamer und geringer ausfallen.
In the spotlight Indien
Die indische Wirtschaft zeigt im Jahr 2024 eine robuste Entwicklung mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 6.8% für das Fiskaljahr 2024-25 und einem erwarteten Anstieg auf 7% bis 2026. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und globalen wirtschaftlichen Schwankungen, bleibt Indien aufgrund seiner stabilen makroökonomischen Fundamentaldaten attraktiv für Investoren. Der Binnenkonsum treibt das Wachstum an, unterstützt durch eine wachsende Mittelschicht und eine junge Bevölkerung. Regierungsinitiativen wie "Make in India" und "Atmanirbhar Bharat" fördern die Industrialisierung und technologische Selbstständigkeit des Landes. Die Bildungssysteme und die Infrastruktur stehen vor Herausforderungen, die das volle Wachstumspotenzial hemmen. Die Inflation ist im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen, wobei Dienstleistungssektoren weiterhin Preisdruck ausüben. Arbeitsmarktreformen und die Verbesserung der regionalen Konnektivität sind entscheidende Faktoren für langfristige wirtschaftliche Stabilität und Wachstum. Indien wird voraussichtlich zur drittgrössten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen, was es zu einem zentralen Akteur in der globalen Wirtschaft macht.
Unser Fazit:
Die Schwellenländer Asiens sind für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum gut positioniert. Dabei spielt Indien eine zunehmend wichtigere Rolle. Der Aktienmarkt ist fair bewertet und bietet langfristig interessante Perspektiven.
US-Dominanz, KI-Hypes und andere globale Abenteuer
Frankreich
Emmanuel Macron hat es erneut geschafft, die politische Bühne Frankreichs zu beherrschen und die rechtsextreme Partei von Marine Le Pen in die Schranken zu weisen. Die Märkte atmeten etwas erleichtert auf und reagierten positiv auf dieses Ergebnis, obwohl die Unsicherheiten auch nach den Wahlen spürbar sind.
Die politischen Turbulenzen haben den CAC40 sicherlich unter Druck gesetzt. Doch wichtiger ist das anhaltend unterdurchschnittliche Wachstum: Mit bescheidenen 0,74% im Jahr 2024 und etwas besseren 1,44% im Jahr 2025 sieht der IMF die französische Wirtschaft auf Sparflamme. Hier wird es spannend zu sehen sein, ob der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem nächsten Prognosebericht den Mut hat, diese Zahlen anzupassen.
Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI)
Die internationalen Märkte haben ein neues Lieblingsspielzeug gefunden: Künstliche Intelligenz (KI). Die langfristigen Aussichten sind verheissungsvoll, die Potenziale immens. Wir haben den AI Preparedness Index (AIPI) in unsere Prognosemodelle aufgenommen, um sicherzustellen, dass wir diesem Thema genügend Wichtigkeit beimessen.
US-Arbeitsmarkt und Zinspolitik
Der US-Arbeitsmarkt zeigt erste Anzeichen einer Verlangsamung. Ist dies der Vorbote weiterer Zinssenkungen? Sehr wahrscheinlich. Dies könnte positive Nachrichten für Branchen wie Immobilien, Haushalt und Körperpflege, Unternehmensdienstleistungen und Medizintechnik bedeuten. Hohe Bewertungen könnten durch robuste Gewinne und Wachstumspotenziale ausgeglichen werden. Es bleibt spannend.
Globale Aktienmärkte und Technologiedominanz
Die USA dominieren den globalen Aktienmarkt mit 72,00% des MSCI World Index, gefolgt von Japan (5,70%), Großbritannien (3,70%), Kanada (2,90%), Frankreich (2,80%) und Deutschland (2,20%) (Stand 30. Juni 2024). Die führenden Unternehmen sind überwiegend im Technologiebereich angesiedelt.
Diese Dominanz wird durch die „Magnificent 7“ verstärkt, die mit rund 162 Punkten im DER AKTIONÄR Magnificent 7 Index auf einem Allzeithoch stehen. Da diese "Blue-Chip-Aktien" immer teurer werden, investieren Anleger zunehmend in periphere Unternehmen.
Diese peripheren Unternehmen sind essenziell für die Technologiegiganten und liefern notwendige Komponenten, Technologien und Dienstleistungen. Sie bieten attraktive Investitionsmöglichkeiten und könnten an Bedeutung gewinnen, da sie das Wachstum und die Innovation im Technologiesektor unterstützen.
Japanische Aktienmarkttrends
Japanische Aktien haben nach einem beeindruckenden Anstieg von 21.00% im ersten Quartal eine Verschnaufpause eingelegt. Doch seit Juli geht es wieder bergauf, unterstützt durch eine schwache Währung. Diese Schwäche stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exporteure und zieht ausländische Investitionen an. Unternehmensreformen und Maßnahmen der Tokyo Stock Exchange tun ihr Übriges, um den Markt zu stützen.
Die Inflation im Euroraum nähert sich bereits dem Zielwert, und da eine weitere Konvergenz wahrscheinlich ist, dürften die Zinsen weiterhin Mitte 2024 und bis 2025 sinken. Die grössten Sorgen für die Euro-Staatsanleihenmärkte sind die wachsenden Haushaltsdefizite, die zu einem Überangebot und höheren Inflationsrisikoprämien führen. Diese globalen Belastungen deuten auf eine wahrscheinliche Zunahme der Steile am langen Ende der Euro-Renditekurven hin, wo sich solche Faktoren am stärksten auswirken und wo Anleger unserer Meinung nach untergewichtet sein sollten.
Derzeit sind die Zinskurven der Euro-Staatsanleihen ungewöhnlich flach, und ihre langen Enden könnten deutlich steiler werden, wenn sie wieder normalere Erträge erzielen. Die Differenz zwischen den Renditen kurz- und sehr langlaufender Anleihen beträgt in Deutschland derzeit rund 20 Basispunkte, verglichen mit einem 12-Jahresdurchschnitt von rund 105 Basispunkten.
Unser Fazit: Wir sehen Staatsanleihen neutral.
Investment-Grade-Anleihen(IG)
Bei Euro-Unternehmensanleihen wird der Fokus auf Qualität im Jahr 2024 angesichts der wahrscheinlich schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen wichtig sein. Schwächere Emittenten werden mit zunehmenden Refinanzierungsrisiken konfrontiert sein, während Qualitätsemittenten in der Lage sein dürften, fällige Anleihen zu angemessenen Zinsen zu refinanzieren.
Unser Fazit: Wir sind weiterhin bei Investment-Grade-Anleihen (IG) positiv und favorisieren Anleihen mit einer guten Bonität und längerer Laufzeit angepasst an die erwarteten Leitzinssenkungen.
High Yield Anleihen (HY)
Die Dekompression (Spread-Ausweitung, wenn man sich als Reaktion auf negative Nachrichten im Kreditspektrum nach unten bewegt) war hauptsächlich bei Anleihen mit niedrigerem CCC-Rating zu verzeichnen (hauptsächlich in Europa), wobei sich die Spreads für Anleihen mit BB- und B-Rating im Jahr 2024 aktiv verengten. Die Zahlungsausfälle werden weiterhin leicht ansteigen. Man sollte sich bewusst sein, dass durchschnittliche Renditen von Hochzinsanleihen bei 7,1% in Europa und 8,5% in den USA für das zusätzlich eingegangene Risiko entschädigen.
Unser Fazit: Diese Anlageklasse empfehlen wir allerdings eher Anlegern, welche das Risiko tragen können, und sollten mittels einer Allokation in einen ETF geschehen.
Emerging Markets Anleihen (EM)
Ende Juni wurde Indien in den Kreis der Schwellenländer aufgenommen und ist neu in diesem Index vertreten. Schwellenländeranleihen in lokaler Währung bieten eine Rendite von ungefähr von 7% plus noch Kursgewinne und sind gegenüber Währungsverlusten und Kreditausfällen relativ sicher.
Unser Fazit: Diese Anlageklasse empfehlen wir allerdings eher Anlegern, welche das Risiko tragen können, und sollten mittels einer Allokation in einen ETF geschehen.
Währungen werden vermehrt von politischen Risiken getrieben
EUR/USD (15.07.2024: 1.09)
In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das Währungspaar EUR/USD in einer Spanne zwischen 1,02 und 1,12 bewegt und notiert aktuell zu einem Kurs von 1,08 – das entspricht einer Steigerung von 5,7 % zum Vorjahr. Während eine robuste US-Wirtschaft sowie der aufflammende Nahostkonflikt dem US-Dollar Stärke verliehen haben, konnte zuletzt der Euro wieder an Attraktivität gewinnen. Die Geldpolitik der US-Notenbank dürfte auch im Jahr 2024 einer der wichtigsten Faktoren für die Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses sein. Bis Mitte des Jahres werden erste Zinssenkungen durch die FED erwartet, die zu einem steigenden EUR/USD-Kurs führen dürften. Die EZB hat bereits begonnen die Zinsen zu senken.
Kurzzeitige Korrekturen sind jedoch denkbar, denn sollte sich der Nahostkonflikt ausweiten, könnten Marktteilnehmer den US-Dollar weiterhin als krisensichere Währung ins Visier nehmen.
Fazit: Wir erwarten, dass sich die Abwärtsbewegung des USD abschwächt.
EUR/CHF (15.07.2024: 0.98)
Nachdem die Schweizer Nationalbank die Zinsen bereits zwei Mal gesenkt hat, ist die EZB nachgezogen. Trotzdem ist der Zinsunterschied gewaltig. Weitere Zinssenkungen sind nicht ausgeschlossen.
Wir erwarten, dass die SNB mit ihren Fremdwährungskäufen den CHF nicht mehr schwäche will, sondern eher stabilisieren. Das einzige Risiko für sie bleibt hier die «safe heaven» Funktion der Währung.
Fazit: Wir erwarten eine Seitwärtsbewegung des Währungspaares für das restliche Jahr 2024.
USD/CHF (15.07.2024: 0.90)
Der Zinsunterschied der beiden Währungen ist enorm und hat sich weiter ausgeweitet durch den Entscheid der SNB, die Zinsen als erste zu senken und noch eine zweite Senkung vorzunehmen.
Politische Risiken in den USA, wie z.B. die Wahlen in den USA und die Unsicherheit um die Arbeitsmarktdaten, machen es unwahrscheinlich, dass die Schwankungen des Währungspaares zurück gehen.
Fazit: Wir sehen eine Schwankung zwischen 0.85 und 0.92 bis Ende des Jahres, die Volatilität bleibt bestehen.
Der Ölpreis hat sich in den letzten Wochen ein bisschen verteuert. Die Gründe hierfür waren vor allem geopolitischer und meteorologischer Natur: Die zunehmenden Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel und die damit verbunden Risiken einer Ausweitung des Konfliktes und der Wirbelsturm ‘Beryl’, welcher die Öl Produktion im Golf von Mexico gefährdet. Die IEA erwartet ein Wachstum der Ölproduktion im 2024 von nunmehr 690’000 Fass pro Tag (plus 110'000 Fass pro Tag mehr als noch in ihrer Mai Prognose), was aber nur bedingt mit dem saisonalen Anstieg von 0.52 Mio. Fass pro Tag der brasilianischen Ethanolproduktion zu tun hat. Das Wachstumsplus setzt sich vor allem zusammen aus einer Mehrproduktion der Non-OPEC+ Staaten von gut 1.4 Mio. Fass pro Tag und einer Minderproduktion der OPEC+ Staaten von knapp 740’000 Fass pro Tag (sofern diese ihre freiwilligen Produktionskürzungen weiterführen).
Unser Fazit:
Wir erwarten, dass sich der WTI-Ölpreis (aktuell bei 82 USD pro Fass) weiter in einer Bandbreite zwischen 70 und 90 USD je Fass bewegen wird.
Quellen: F&W, MarketMap,International Energy Agency (IEA)
Edelmetalle
Die Zentralbanken nutzen Gold vermehrt als Reservewährung
Historische Daten bis ins Jahr 1899 zeigen, dass Gold einst bis zu 90% der internationalen Reserven ausmachte. Dieser Anteil sank in den 1970er Jahren drastisch und fiel in den frühen 2000er Jahren auf etwa 10%. Seit 2009 haben bedeutende Goldkäufe durch Zentralbanken dazu geführt, dass der Goldanteil an den globalen Reserven allmählich gestiegen ist. Bis Ende 2023 hat Gold den Euro überholt und nähert sich dem US-Dollar an, der auf 48% gefallen ist und somit die nächste Fiat-Währung ist, die herausgefordert wird.
Der Anstieg der Goldpreise in diesem Jahr wird weiterhin Auswirkungen auf diese Zahlen haben. Für einige Länder, wie die Türkei, hat der jüngste Anstieg der Goldpreise nicht nur ihre Reserveverhältnisse verändert, sondern auch zu einer Erhöhung der Gesamtreserven geführt, obwohl ihre Fremdwährungsreserven laut der Zentralbank auf Monatsbasis um 4,3% gesunken sind.
Die Frage, ob Gold seinen aktuellen Aufschwung, der sich in einer Konsolidierungsphase befindet, fortsetzen wird, wird durch Berichte etwas gedämpft, wonach Banken aus verschiedenen Ländern, die Gold-Futures auf COMEX handeln, ihre Gesamtnetto-Short-Position im frühen Juni um 16% auf 166.903 Kontrakte erhöht haben, was 44,5% aller offenen Positionen entspricht. Ein Teil davon könnte auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein, aber es scheint, als ob zumindest einige Akteure der Branche ein Sinken des Goldpreises wünschen.
Dennoch bleiben die Fundamentaldaten, die den Aufschwung von Gold antreiben, weiterhin stabil. Daher ist es wahrscheinlich, dass Gold seinen Aufstieg fortsetzen wird, sobald die Konsolidierung, die darauf abzielt, höhere Preisniveaus zu festigen, abgeschlossen ist.
bbl: 1 Barrell = 158,987294928 Liter Bp: Basispunkte BIP: Bruttoinlandprodukt BIZ: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist eine Internationale Organisation des Finanzwesens. Eine Mitgliedschaft ist Zentralbanken oder vergleichbaren Institutionen vorbehalten. CAIB: Der CAIB basiert auf einer von Chefinvest entwickelten gewichteten Multifaktorberechnung, die anhand eines Scoringmodells laufend bewertet wird. Die Bandbreite beträgt -1 bis +1. Ein Minuswert deutet zukünftig auf eine höhere Wahrscheinlichkeit schwächerer Aktienrenditen hin und umgekehrt. EM-Anleihen: Anleihen von Schwellenländern. Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweist. HY-Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere schlechterer Kreditqualität. Sie werden von den Ratingagenturen als BB+ oder schlechter eingestuft. IG-Anleihen: Investment Grade Anleihen sind sämtliche Anleihen, die mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen sind. Als Investment Grade Bereich gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-. IHS Markit: Börsenkotiertes Dateninformationsdienstleistungsunternehmen IWF: Der Internationale Währungsfonds (International Monetary Fund auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in den USA. KOF: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich LIBOR: London Interbank Offered Rate ist ein in London an allen Bankarbeitstagen unter bestimmten Bedingungen ermittelter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses heran-gezogen wird. OPEC: Organisation erdölexportierender Länder (von englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries) OPEC+: Die Kooperation mit Nicht-OPEC-Staaten wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman. oz: Die Feinunze wird für Edelmetalle als Masseinheit verwendet und entspricht 31,1034768 Gramm. Saron: Der Swiss Average Rate Overnight ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken. Seco: Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft Spread: Differenz zwischen zwei vergleichbaren ökonomischen Grössen Tona rate: Der Tokyo Overnight Average Rate oder Japanese Yen Uncollateralized Overnight Call Rate ist ein unbesicherter Interbanken-Übernachtzinssatz und Referenzzinssatz für den japanischen Yen. WTI: West Texas Intermediate. Hochwertige US-Rohölsorte mit einem geringen Schwefelanteil
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Schweiz
Das Schweizer BIP wuchs im 1. Semester ansprechend. Der Aussenhandel lieferte noch keinen Wachstumsimpuls, jedoch hellt sich die Konjunktur in den Nachbarländern auf, und Schweizer Exportunternehmen blicken zuversichtlicher in die Zukunft. Zudem war das Beschäftigungswachstum in der Schweiz erstaunlich robust, und die Reallöhne dürften 2024 erstmals seit drei Jahren wieder positiv sein. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich das SchweizerBIP-Wachstum vorerst beschleunigt.
Die SchweizerWirtschaft wird nach Einschätzung der SNB in diesem Jahr um rund 1 % wachsen. Der zugrunde liegende Inflationsdruck sei erneut gesunken, so die SNB in ihrer jüngsten geldpolitischen Lagebeurteilung im Juni. Sorgen bereiten ihr auch die geopolitische Lage und die Gefahr, dass der Schweizer Franken über Gebühr erstarken wird. Folgerichtig hat sie den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1.25% gesenkt. Auffallend ist, dass die Entwicklungen am Schweizer Immobilienmarkt aktuell eine untergeordnete Rolle spielen.
Ein Zinssatz von 1,25 % dürfte weder bremsend noch stimulierend auf die Wirtschaftsaktivität wirken. Das bedeutet, dass sich der zukünftige Zinssenkungsbedarf in Grenzen halten wird. Die Entscheidung der SNB unter der Leitung von Martin Schlegel, den Leitzins in diesem Jahr noch einmal zu senken, hängt massgeblich von der Entwicklung des Schweizer Frankens ab.
Unser Fazit:
Unter Berücksichtigung der konjunkturellen Aussichten sowie der Inflationsprognose der SNB, sind weitere Zinssenkungen nur schwer zu rechtfertigen. Wir prognostizieren, dass der Leitzins bis zum Jahresende unverändert bleibt. Wir gehen davon aus, dass die Unternehmen gute Semesterergebnisse vorlegen werden, was dem Schweizer Aktienmarkt weiteren Schub verleihen wird.
BIP 2024 1.00%(SNB)
Inflation 2024 1.40%(SNB)
Leitzins SNB 1.25%
Dino Marcesini, Partner
Quellen: SNB / ZKB / SECO
Europäische Union
Wachstum überrascht positiv
Die wirtschaftliche Erholung im Euroraum fiel Anfang 2024 stärker als erwartet aus und überraschte mit einem Bruttoninlandprodukt (BIP)-Wachstum von 0,3% Q/Q positiv. Auf Ebene der Komponenten lieferte im 1. Quartal vor allem der Aussenhandel, der von einem dynamischen Wachstum der Exporte profitierte, einen wesentlichen Wachstumsbeitrag. Demgegenüber setzte sich die Belastung für das Wachstum durch den Lagerabbau fort. Der private Konsum leistete einen geringen Wachstumsbeitrag, während die Investitionen rückläufig waren.
Insgesamt dürfte das durchschnittliche jährliche Wachstum des realen BIP im Jahr 2024 bei 0,9% liegen. In den Jahren 2025 und 2026 dürfte es dann auf 1,4 % bzw. 1,6 % steigen. Die Aussichten für das BIP-Wachstum für 2024 wurden gegenüber den Projektionen vom März 2024 nach oben korrigiert. Gründe sind die überraschend positiven Entwicklungen zu Jahresbeginn und die verbesserten aktuellen Daten. Für 2025 wurden die Wachstumsaussichten für das BIP geringfügig nach unten korrigiert, für 2026 bleiben sie unverändert.
Im Juni 2024 wird die jährliche Inflation im Euroraum auf 2.5% geschätzt, gegenüber 2.6% im Mai. Die Kerninflation blieb mit 2.9% unverändert. Die Juni-Inflationsdaten zeigen, dass der Preisauftrieb im Dienstleistungsbereich verhältnismässig hoch bleibt. Dienstleistungspreise legen im direkten Monatsvergleich um 0.6 % zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bleibt der Preisanstieg unverändert bei 4.1 %. Der Inflationsrückgang setzt sich nur langsam fort.
Für das laufende Jahr und 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Inflationsprognosen angehoben. Sie gehen nun für 2024 von einer Teuerungsrate von 2,5% aus. Noch im März waren sie von 2,3% ausgegangen. Für 2025 rechnen die Volkswirte jetzt mit einer Inflation von 2,2 % (März-Prognose: 2,0) und für 2026 werden nach wie vor 1,9% erwartet. Damit würde sich die EZB auf Kurs zu ihrem Inflationsziel von 2.0% befinden.
Die positive Lage am Arbeitsmarkt hat sich fortgesetzt und die Arbeitslosigkeit ist im Euroraum im Mai auf einem Rekordtief von 6.4% geblieben. Eine hohe Beschäftigung bringt mehr Geld in die Taschen der Verbraucherinnen und Verbraucher, was die Ausgaben und die Inflation ankurbelt.
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im Juni auf Expansionskurs geblieben, die Wachstumsrate hat sich jedoch auf ein 3-Monatstief abgeschwächt. Der Grund war der erste Auftragsrückgang seit Februar und die schwache Exportnachfrage. Der finale saisonbereinigte HCOB Composite PMI zeigte im Juni zwar zum vierten Mal hintereinander ein Wachstum, mit aktuell 50.9 Punkten nach 52.2 im Mai sank er jedoch erstmals seit Oktober 2023 wieder und verzeichnete somit nur ein Mini-Wachstum.
BIP-Wachstum 2024 + 0.9% (E)
EU-Inflation 2024 + 2.5% (E)
Aktueller 3 Monats Euribor + 3.71%
Fazit
Die Eurozone-Wirtschaft stieg im 1. Quartal 2024 mit einem BIP-Wachstum von +0,3% Q/Q stärker als erwartet. Auch Deutschland schaffte, nach einer Rezession im 2. Halbjahr 2023, die Rückkehr zum Wachstum. Die Erholung sollte sich im 2. Halbjahr 2024 fortsetzen, wenngleich der schwelende Handelskonflikt mit China sowie der steigende Einfluss populistischer Parteien in Europa Risikofaktoren für den Wachstumsausblick darstellen. Die Inflation sollte weiter sinken, vor allem die Dienstleistungs-Inflation wird im Fokus bleiben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Juni die Zinswende beschlossen und senkte erstmals seit fast fünf Jahren die Zinsen. Die Währungshüter kappten den Leitzins um 0,25% auf 4,25%. Den am Finanzmarkt massgeblichen Einlagensatz, den Banken für das Parken von Geld bei der Zentralbank erhalten, senkte sie auf 3,75 von bisher 4,00%.
Für Europa erwarten wir mit September und Dezember noch zwei weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte.
Die Gewinne europäischer Unternehmen sollten ab dem 2. Quartal 2024 ansteigen und auch in den darauffolgenden Quartalen an positiver Dynamik gewinnen. Positiv zu werten sind für Europäische Aktien die Erwartung einer niedrigeren Inflation und damit auch erheblich niedrigere Zinsen. Wir erwarten daher, dass der europäische Leitindex im 3. Quartal leicht ansteigen wird.
Daniel Beck, Mitglied der Geschäftsleitung
Quellen: Europäische Kommission, Statista, HCOB, S&P Global
United Kingdom
Licht am Horizont?
Für die kommenden drei Monate wird ein vorsichtiger Optimismus geäussert. Der Konsum soll sich aufgrund von Steuererleichterungen und sinkenden Inflationserwartungen weiter erholen. Diese Faktoren, zusammen mit der Normalisierung der Hypothekenzinsen, sollten die Kaufkraft der Haushalte stärken. Die Unternehmensinvestitionen könnten ebenfalls wieder an Dynamik gewinnen, unterstützt durch die abnehmende politische Unsicherheit und erste Anzeichen einer erhöhten M&A-Aktivität.
Die Inflationsrate hat das Ziel von 2% erreicht, doch bleibt der Preisdruck im Dienstleistungssektor hartnäckig. Dies wird voraussichtlich eine graduelle Lockerung der restriktiven Geldpolitik begünstigen, obwohl Zinssenkungen erst in den nächsten Monaten erwartet werden. Die Bank Rate könnte bis Ende 2025 auf etwa 3% sinken.
Zusammengefasst zeigt die britische Wirtschaft eine leichte Erholung mit positiven Aussichten, obwohl Herausforderungen wie anhaltende geopolitische Spannungen und Unsicherheiten in den Lieferketten bestehen bleiben. Die wirtschaftlichen Bedingungen scheinen sich zu stabilisieren, was eine Grundlage für weiteres Wachstum in den kommenden Monaten schaffen könnte.
Fazit:
Die Wirtschaft erholt sich, das schlägt sich aber noch nicht auf die Unternehmen nieder. Deshalb sind wir für Investments in UK noch neutral.
BIP 2024 4.20%
Inflation 2024 2.00%
Leitzins 5.25% (Bank of England)
Maria Albericci, CFO
Quelle: KI
USA
Sanfte Landung in Sicht
Die Wirtschaft in den USA scheint sich auch im zweiten Quartal 2024 weiter leicht zu wachsen. Nachdem das BIP-Wachstum im ersten Quartal 2024 annualisiert +1.6% erreichte, prognostiziert das GDPNow Modell der Federal Reserve of Atlanta ein solches von +1.5 % für das zweite Quartal. Für 2024 rechnet das Fed weiterhin mit einem Wachstum von +2.1%.
Wiederum liess die Fed erwartungsgemäss den Leitzins (Fed Fund Rate) an seiner letzten Sitzung vom 11./12. Juni unverändert auf der Bandbreite von 5.25% – 5.5%. Die Entwicklung der Inflation kommt den Erwartungen des FED nun wieder näher. Die Gesamtinflation fiel im Mai gegenüber dem Vormonat 0.1% auf 3.3%. Die Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) fiel um 0.2% auf 3.4%. Auch die von der Fed bevorzugte Inflationsmessung der PCE (Persönliche Konsumausgaben) nahm im Mai weiter auf 2.5% ab (Gesamt und Kern PCE). Es wird nun wieder mit zwei Zinssenkungen von je 0.25% im laufenden Jahr gerechnet (die erste im September).
Gemäss S&P Global hat sich der US Composite PMI im Juni gegenüber dem Vormonat um 0.3% auf 54.8 Punkte verbessert, wobei beide Teilindexe Dienstleistung (+0.5%) und verarbeitendes Gewerbe (+0.3%) zum Zuwachs beitrugen.
Im Juni wurden ausserhalb der Landwirtschaft moderate 206'000 neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosigkeit stieg auf 4.1 %. Damit liegt dieses Stellenwachstum ziemlich genau im Durchschnitt der 5 Jahre vor der Pandemie. Die Lohninflation sank dabei auf 3.9%, nicht weit weg von den 3.5%, welche mit einem Inflationsziel von 2% als vereinbar gilt.
Das Reporting der Unternehmen für das zweite Quartal steht vor der Tür. Es wird von den Analysten für die S&P 500 Unternehmen ein Gewinnwachstum von 10.6% und Umsatzwachstum von 4.2% (beides im Jahresvergleich) erwartet.
GDP 2024 (IWF): +2.7% (E)
Inflation 2024 (IWF): +2.9% (E)
Fed Fund Rate: +5.50%
Unser Fazit:
Weiter sinkende Inflationsraten, die anstehenden Zinsreduktionen des Fed und der solide Arbeitsmarkt sorgen für die Unternehmen und Konsumenten für ein gutes Umfeld. Gepaart mit einem moderaten Wirtschaftswachstum und höherer Produktivität (nicht zuletzt auch dank der Anwendung von KI) wird auch das Gewinnwachstum der Unternehmen weiter angetrieben. Nach einer sommerlichen Verschnaufpause erwarten wir eine Fortsetzung des (immer noch jungen) Bullenmarktes.
Dr. Patrick Huser, CEO
Quellen: Trading Economics, US Bureau of Labor Statistics, Statista, FuW, IWF World Economic Outlook April 2024, FactSet, FMOC
PMI Composite
China
Wachstumstreiber Export
Die Einzelhandelsumsätze stiegen stärker als erwartet, während sich die Industrieproduktion stärker verlangsamte. Die überraschend starken Warenexporte tragen massgeblich zum Wachstum bei. Trotz der von westlichen Regierungen eingeführten Zölle, bleibt der Aussenhandel stark, da Produkte über Drittländer exportiert werden. Das BIP-Wachstumsziel Chinas von rund 5% für 2024 scheint wieder erreichbar. Die Verbraucherpreisinflation blieb im Mai unverändert, während die Kerninflation bei Waren aufgrund von Überkapazitäten im verarbeitenden Gewerbe zurückging. Die Deflation der Produzentenpreise hat sich deutlich verringert. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bleibt bestehen, was den Deflationsdruck aufrechterhält. Wir gehen davon aus, dass die Produzentenpreise weiterhin rückläufig sein werden.
Im Juli hält das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei das Dritte Plenum ab, bei dem ökonomische Prinzipien für die nächsten fünf Jahre bestimmt werden. Staats- und Parteichef Xi Jinping unterstrich die Bedeutung von „Vertiefung der Reformen”, was darauf hindeutet, dass keine überraschenden Ankündigungen zu erwarten sind und die bisherige Politik bestätigt wird. Die staatlichen Kredite werden die Wirtschaft weiterhin stützen, und der Kreditimpuls wird in den nächsten Quartalen positiv bleiben.
Unser Fazit:
Die politischen Risiken sind weiterhin hoch. Der Immobilienmarkt scheint sich zu stabilisieren. Der chinesische Aktienmarkt ist günstig bewertet, aber der Risikoaspekt wiegt höher. Wir warten mit Investitionen ab.
IMF-Konjunkturprognose
BIP 2024 4.60%
Inflation 2024 1.00%
3 Monatsschibor 1.90%
Dino Marcesini, Partner
Quellen: IMF / ZKB
Japan
Japan nur noch viertgrösste Volkswirtschaft
Japan ist nun viertgrösste Volkswirtschaft der Welt und zeichnet sich durch eine starke Exportorientierung in Schlüsselindustrien wie Automobilbau und Elektronik aus. Durch den schwachen Yen steigen die Gewinne dieser Industrien an. Die Wirtschaft des Landes wird von einer expansiven Geldpolitik der Bank of Japan unterstützt, die Massnahmen wie negative Zinssätze und quantitative Lockerungen umfasst, um die Inflation anzukurbeln. Im Jahr 2023 und in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 hat der japanische Yen weiter kräftig an Wert verloren. Eine gewisse Wiederaufwertung der japanischen Landeswährung ist erst zu erwarten, wenn die Notenbanken in den USA und in der Eurozone die Zinsen wieder senken oder die Bank of Japan (BOJ) diese erhöht. Ein minimaler Zinsschritt der BOJ um 0,1 Prozentpunkte im März 2024 reichte nicht aus, um den Yen zu stabilisieren. Die hohe Staatsverschuldung schränkt den Spielraum der japanischen Zentralbank ein.
Trotz technologischer Innovationen in Bereichen wie Robotik und erneuerbaren Energien steht Japan vor Herausforderungen wie einer alternden Bevölkerung und Deflationsdruck. Enge Handelsbeziehungen mit Ländern wie den USA und China sowie eine hochentwickelte Infrastruktur tragen zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Die politische Stabilität und aktive Regierungsförderung von Wirtschaftswachstum und Innovation prägen das wirtschaftliche Umfeld Japans.
Fazit: Neutral
Zusammenfassend befindet sich die Wirtschaft Japans auf einem Pfad der langsamen Erholung mit moderatem BIP-Wachstum, stabiler Arbeitslosenquote und positiven Aussichten für die Inflation. Der Aktienmarkt preist dies seit ca. einem Jahr ein, darum raten wir von einem Engagement zu diesem Zeitpunkt ab.
Erwartetes BIP 2024 1%
Erwartete Inflation 2024 2.9%
Japanischer Leitzins 0.1%
Mimi Haas, Lic. rer.pol. HSG, M.A. in Banking and Finance HSG, Partner
Quellen: F&W, JP Morgan und Statista
Schwellenländer
Asien in den Startlöchern
Die Disinflation in den Schwellenländern hat den Weg für geldpolitische Lockerungen geebnet. Die Inflation hat bereits mehr als die Hälfte des Anstiegs seit der Pandemie abgebaut. Dennoch liegt die Inflationsrate immer noch über dem Vorkrisendurchschnitt. Während asiatische Schwellenländer die Inflation fast auf das Zielniveau gesenkt haben, sind die Zentralbanken in Lateinamerika und Osteuropa stark gefordert.
Die Preise für Kern-, Lebensmittel- und Energiegüter haben sich weitgehend normalisiert, da Lieferkettenprobleme und Preisschocks nachgelassen haben. Dennoch bleibt die Dienstleistungsinflation hoch, hauptsächlich aufgrund der angespannten Arbeitsmärkte und der Anpassung von Preisen an vergangene Inflationserfahrungen. In vielen Ländern, insbesondere in Lateinamerika und Osteuropa, sind die Arbeitslosenquoten niedrig und die Lohnzuwächse hoch.
Im zweiten Halbjahr ist mit einer Verringerung des Potenzials für Zinssenkungen zu rechnen. Dies ist auf die Währungsschwäche und die anhaltend hohe Dienstleistungsinflation zurückzuführen, welche den Handlungsspielraum der Zentralbanken einschränken. Obwohl einige Zentralbanken weitere Lockerungen vornehmen könnten, werden diese insgesamt langsamer und geringer ausfallen.
In the spotlight Indien
Die indische Wirtschaft zeigt im Jahr 2024 eine robuste Entwicklung mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 6.8% für das Fiskaljahr 2024-25 und einem erwarteten Anstieg auf 7% bis 2026. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und globalen wirtschaftlichen Schwankungen, bleibt Indien aufgrund seiner stabilen makroökonomischen Fundamentaldaten attraktiv für Investoren. Der Binnenkonsum treibt das Wachstum an, unterstützt durch eine wachsende Mittelschicht und eine junge Bevölkerung. Regierungsinitiativen wie "Make in India" und "Atmanirbhar Bharat" fördern die Industrialisierung und technologische Selbstständigkeit des Landes. Die Bildungssysteme und die Infrastruktur stehen vor Herausforderungen, die das volle Wachstumspotenzial hemmen. Die Inflation ist im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen, wobei Dienstleistungssektoren weiterhin Preisdruck ausüben. Arbeitsmarktreformen und die Verbesserung der regionalen Konnektivität sind entscheidende Faktoren für langfristige wirtschaftliche Stabilität und Wachstum. Indien wird voraussichtlich zur drittgrössten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen, was es zu einem zentralen Akteur in der globalen Wirtschaft macht.
Unser Fazit:
Die Schwellenländer Asiens sind für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum gut positioniert. Dabei spielt Indien eine zunehmend wichtigere Rolle. Der Aktienmarkt ist fair bewertet und bietet langfristig interessante Perspektiven.
Dino Marcesini, Partner
Quellen IWF/ZKB/FERI
Aktien
US-Dominanz, KI-Hypes und andere globale Abenteuer
Frankreich
Emmanuel Macron hat es erneut geschafft, die politische Bühne Frankreichs zu beherrschen und die rechtsextreme Partei von Marine Le Pen in die Schranken zu weisen. Die Märkte atmeten etwas erleichtert auf und reagierten positiv auf dieses Ergebnis, obwohl die Unsicherheiten auch nach den Wahlen spürbar sind.
Die politischen Turbulenzen haben den CAC40 sicherlich unter Druck gesetzt. Doch wichtiger ist das anhaltend unterdurchschnittliche Wachstum: Mit bescheidenen 0,74% im Jahr 2024 und etwas besseren 1,44% im Jahr 2025 sieht der IMF die französische Wirtschaft auf Sparflamme. Hier wird es spannend zu sehen sein, ob der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem nächsten Prognosebericht den Mut hat, diese Zahlen anzupassen.
Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI)
Die internationalen Märkte haben ein neues Lieblingsspielzeug gefunden: Künstliche Intelligenz (KI). Die langfristigen Aussichten sind verheissungsvoll, die Potenziale immens. Wir haben den AI Preparedness Index (AIPI) in unsere Prognosemodelle aufgenommen, um sicherzustellen, dass wir diesem Thema genügend Wichtigkeit beimessen.
US-Arbeitsmarkt und Zinspolitik
Der US-Arbeitsmarkt zeigt erste Anzeichen einer Verlangsamung. Ist dies der Vorbote weiterer Zinssenkungen? Sehr wahrscheinlich. Dies könnte positive Nachrichten für Branchen wie Immobilien, Haushalt und Körperpflege, Unternehmensdienstleistungen und Medizintechnik bedeuten. Hohe Bewertungen könnten durch robuste Gewinne und Wachstumspotenziale ausgeglichen werden. Es bleibt spannend.
Globale Aktienmärkte und Technologiedominanz
Die USA dominieren den globalen Aktienmarkt mit 72,00% des MSCI World Index, gefolgt von Japan (5,70%), Großbritannien (3,70%), Kanada (2,90%), Frankreich (2,80%) und Deutschland (2,20%) (Stand 30. Juni 2024). Die führenden Unternehmen sind überwiegend im Technologiebereich angesiedelt.
Diese Dominanz wird durch die „Magnificent 7“ verstärkt, die mit rund 162 Punkten im DER AKTIONÄR Magnificent 7 Index auf einem Allzeithoch stehen. Da diese "Blue-Chip-Aktien" immer teurer werden, investieren Anleger zunehmend in periphere Unternehmen.
Diese peripheren Unternehmen sind essenziell für die Technologiegiganten und liefern notwendige Komponenten, Technologien und Dienstleistungen. Sie bieten attraktive Investitionsmöglichkeiten und könnten an Bedeutung gewinnen, da sie das Wachstum und die Innovation im Technologiesektor unterstützen.
Japanische Aktienmarkttrends
Japanische Aktien haben nach einem beeindruckenden Anstieg von 21.00% im ersten Quartal eine Verschnaufpause eingelegt. Doch seit Juli geht es wieder bergauf, unterstützt durch eine schwache Währung. Diese Schwäche stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exporteure und zieht ausländische Investitionen an. Unternehmensreformen und Maßnahmen der Tokyo Stock Exchange tun ihr Übriges, um den Markt zu stützen.
Unser Fazit
Der CAIB Aktienbarometer zeigt nach wie vor ein positives Chancenplus für die Aktienmärkte. Die Schweizer Börse bleibt aufgrund der Bewertungen und des Zinsumfelds am attraktivsten. Das Vereinigte Königreich rückt immer mehr in den Fokus, während wir für die französische Börse kurzfristig vorsichtig sind, aber für Anlagen auf 12 Monate optimistisch bleiben. Die japanische Börse stufen wir auf neutral hoch.
Rico Albericci,CEFA
Quelle: Citigroup, IMF, Chefinvest, MarketMap
Zinsen
Tauziehen der Anleihen im Jahr 2024
Staatsanleihen
Die Inflation im Euroraum nähert sich bereits dem Zielwert, und da eine weitere Konvergenz wahrscheinlich ist, dürften die Zinsen weiterhin Mitte 2024 und bis 2025 sinken. Die grössten Sorgen für die Euro-Staatsanleihenmärkte sind die wachsenden Haushaltsdefizite, die zu einem Überangebot und höheren Inflationsrisikoprämien führen. Diese globalen Belastungen deuten auf eine wahrscheinliche Zunahme der Steile am langen Ende der Euro-Renditekurven hin, wo sich solche Faktoren am stärksten auswirken und wo Anleger unserer Meinung nach untergewichtet sein sollten.
Derzeit sind die Zinskurven der Euro-Staatsanleihen ungewöhnlich flach, und ihre langen Enden könnten deutlich steiler werden, wenn sie wieder normalere Erträge erzielen. Die Differenz zwischen den Renditen kurz- und sehr langlaufender Anleihen beträgt in Deutschland derzeit rund 20 Basispunkte, verglichen mit einem 12-Jahresdurchschnitt von rund 105 Basispunkten.
Unser Fazit: Wir sehen Staatsanleihen neutral.
Investment-Grade-Anleihen(IG)
Bei Euro-Unternehmensanleihen wird der Fokus auf Qualität im Jahr 2024 angesichts der wahrscheinlich schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen wichtig sein. Schwächere Emittenten werden mit zunehmenden Refinanzierungsrisiken konfrontiert sein, während Qualitätsemittenten in der Lage sein dürften, fällige Anleihen zu angemessenen Zinsen zu refinanzieren.
Unser Fazit: Wir sind weiterhin bei Investment-Grade-Anleihen (IG) positiv und favorisieren Anleihen mit einer guten Bonität und längerer Laufzeit angepasst an die erwarteten Leitzinssenkungen.
High Yield Anleihen (HY)
Die Dekompression (Spread-Ausweitung, wenn man sich als Reaktion auf negative Nachrichten im Kreditspektrum nach unten bewegt) war hauptsächlich bei Anleihen mit niedrigerem CCC-Rating zu verzeichnen (hauptsächlich in Europa), wobei sich die Spreads für Anleihen mit BB- und B-Rating im Jahr 2024 aktiv verengten. Die Zahlungsausfälle werden weiterhin leicht ansteigen. Man sollte sich bewusst sein, dass durchschnittliche Renditen von Hochzinsanleihen bei 7,1% in Europa und 8,5% in den USA für das zusätzlich eingegangene Risiko entschädigen.
Unser Fazit: Diese Anlageklasse empfehlen wir allerdings eher Anlegern, welche das Risiko tragen können, und sollten mittels einer Allokation in einen ETF geschehen.
Emerging Markets Anleihen (EM)
Ende Juni wurde Indien in den Kreis der Schwellenländer aufgenommen und ist neu in diesem Index vertreten. Schwellenländeranleihen in lokaler Währung bieten eine Rendite von ungefähr von 7% plus noch Kursgewinne und sind gegenüber Währungsverlusten und Kreditausfällen relativ sicher.
Unser Fazit: Diese Anlageklasse empfehlen wir allerdings eher Anlegern, welche das Risiko tragen können, und sollten mittels einer Allokation in einen ETF geschehen.
Mimi Haas, Lic.rer.pol. HSG, M.A. in Banking and Finance HSG, Partner
Quellen: MarketMap, Bloomberg und F&W
Währungen
Währungen werden vermehrt von politischen Risiken getrieben
EUR/USD (15.07.2024: 1.09)
In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das Währungspaar EUR/USD in einer Spanne zwischen 1,02 und 1,12 bewegt und notiert aktuell zu einem Kurs von 1,08 – das entspricht einer Steigerung von 5,7 % zum Vorjahr. Während eine robuste US-Wirtschaft sowie der aufflammende Nahostkonflikt dem US-Dollar Stärke verliehen haben, konnte zuletzt der Euro wieder an Attraktivität gewinnen. Die Geldpolitik der US-Notenbank dürfte auch im Jahr 2024 einer der wichtigsten Faktoren für die Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses sein. Bis Mitte des Jahres werden erste Zinssenkungen durch die FED erwartet, die zu einem steigenden EUR/USD-Kurs führen dürften. Die EZB hat bereits begonnen die Zinsen zu senken.
Kurzzeitige Korrekturen sind jedoch denkbar, denn sollte sich der Nahostkonflikt ausweiten, könnten Marktteilnehmer den US-Dollar weiterhin als krisensichere Währung ins Visier nehmen.
Fazit: Wir erwarten, dass sich die Abwärtsbewegung des USD abschwächt.
EUR/CHF (15.07.2024: 0.98)
Nachdem die Schweizer Nationalbank die Zinsen bereits zwei Mal gesenkt hat, ist die EZB nachgezogen. Trotzdem ist der Zinsunterschied gewaltig. Weitere Zinssenkungen sind nicht ausgeschlossen.
Wir erwarten, dass die SNB mit ihren Fremdwährungskäufen den CHF nicht mehr schwäche will, sondern eher stabilisieren. Das einzige Risiko für sie bleibt hier die «safe heaven» Funktion der Währung.
Fazit: Wir erwarten eine Seitwärtsbewegung des Währungspaares für das restliche Jahr 2024.
USD/CHF (15.07.2024: 0.90)
Der Zinsunterschied der beiden Währungen ist enorm und hat sich weiter ausgeweitet durch den Entscheid der SNB, die Zinsen als erste zu senken und noch eine zweite Senkung vorzunehmen.
Politische Risiken in den USA, wie z.B. die Wahlen in den USA und die Unsicherheit um die Arbeitsmarktdaten, machen es unwahrscheinlich, dass die Schwankungen des Währungspaares zurück gehen.
Fazit: Wir sehen eine Schwankung zwischen 0.85 und 0.92 bis Ende des Jahres, die Volatilität bleibt bestehen.
Mimi Haas, Lic.rer.pol. HSG, M.A. in Banking and Finance HSG, Partner
Quellen: F&W, Market Map und Bloomberg
Öl
Brazilianische Ethanol Flut
Der Ölpreis hat sich in den letzten Wochen ein bisschen verteuert. Die Gründe hierfür waren vor allem geopolitischer und meteorologischer Natur: Die zunehmenden Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel und die damit verbunden Risiken einer Ausweitung des Konfliktes und der Wirbelsturm ‘Beryl’, welcher die Öl Produktion im Golf von Mexico gefährdet. Die IEA erwartet ein Wachstum der Ölproduktion im 2024 von nunmehr 690’000 Fass pro Tag (plus 110'000 Fass pro Tag mehr als noch in ihrer Mai Prognose), was aber nur bedingt mit dem saisonalen Anstieg von 0.52 Mio. Fass pro Tag der brasilianischen Ethanolproduktion zu tun hat. Das Wachstumsplus setzt sich vor allem zusammen aus einer Mehrproduktion der Non-OPEC+ Staaten von gut 1.4 Mio. Fass pro Tag und einer Minderproduktion der OPEC+ Staaten von knapp 740’000 Fass pro Tag (sofern diese ihre freiwilligen Produktionskürzungen weiterführen).
Unser Fazit:
Wir erwarten, dass sich der WTI-Ölpreis (aktuell bei 82 USD pro Fass) weiter in einer Bandbreite zwischen 70 und 90 USD je Fass bewegen wird.
Dr. Patrick Huser, CEO
Quellen: F&W, MarketMap,International Energy Agency (IEA)
Edelmetalle
Die Zentralbanken nutzen Gold vermehrt als Reservewährung
Historische Daten bis ins Jahr 1899 zeigen, dass Gold einst bis zu 90% der internationalen Reserven ausmachte. Dieser Anteil sank in den 1970er Jahren drastisch und fiel in den frühen 2000er Jahren auf etwa 10%. Seit 2009 haben bedeutende Goldkäufe durch Zentralbanken dazu geführt, dass der Goldanteil an den globalen Reserven allmählich gestiegen ist. Bis Ende 2023 hat Gold den Euro überholt und nähert sich dem US-Dollar an, der auf 48% gefallen ist und somit die nächste Fiat-Währung ist, die herausgefordert wird.
Der Anstieg der Goldpreise in diesem Jahr wird weiterhin Auswirkungen auf diese Zahlen haben. Für einige Länder, wie die Türkei, hat der jüngste Anstieg der Goldpreise nicht nur ihre Reserveverhältnisse verändert, sondern auch zu einer Erhöhung der Gesamtreserven geführt, obwohl ihre Fremdwährungsreserven laut der Zentralbank auf Monatsbasis um 4,3% gesunken sind.
Die Frage, ob Gold seinen aktuellen Aufschwung, der sich in einer Konsolidierungsphase befindet, fortsetzen wird, wird durch Berichte etwas gedämpft, wonach Banken aus verschiedenen Ländern, die Gold-Futures auf COMEX handeln, ihre Gesamtnetto-Short-Position im frühen Juni um 16% auf 166.903 Kontrakte erhöht haben, was 44,5% aller offenen Positionen entspricht. Ein Teil davon könnte auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein, aber es scheint, als ob zumindest einige Akteure der Branche ein Sinken des Goldpreises wünschen.
Dennoch bleiben die Fundamentaldaten, die den Aufschwung von Gold antreiben, weiterhin stabil. Daher ist es wahrscheinlich, dass Gold seinen Aufstieg fortsetzen wird, sobald die Konsolidierung, die darauf abzielt, höhere Preisniveaus zu festigen, abgeschlossen ist.
Mimi Haas, Lic. rer.pol. HSG, M.A. in Banking and Finance HSG, Partner
Quellen: Degussa und Zentralbankenumfrage 2024
Begrifferklärungen
bbl: 1 Barrell = 158,987294928 Liter
Bp: Basispunkte
BIP: Bruttoinlandprodukt
BIZ: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist eine Internationale Organisation des Finanzwesens. Eine Mitgliedschaft ist Zentralbanken oder vergleichbaren Institutionen vorbehalten.
CAIB: Der CAIB basiert auf einer von Chefinvest entwickelten gewichteten Multifaktorberechnung, die anhand eines Scoringmodells laufend bewertet wird. Die Bandbreite beträgt -1 bis +1. Ein Minuswert deutet zukünftig auf eine höhere Wahrscheinlichkeit schwächerer Aktienrenditen hin und umgekehrt.
EM-Anleihen: Anleihen von Schwellenländern. Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweist.
HY-Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere schlechterer Kreditqualität. Sie werden von den Ratingagenturen als BB+ oder schlechter eingestuft.
IG-Anleihen: Investment Grade Anleihen sind sämtliche Anleihen, die mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen sind. Als Investment Grade Bereich gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-.
IHS Markit: Börsenkotiertes Dateninformationsdienstleistungsunternehmen
IWF: Der Internationale Währungsfonds (International Monetary Fund auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in den USA.
KOF: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
LIBOR: London Interbank Offered Rate ist ein in London an allen Bankarbeitstagen unter bestimmten Bedingungen ermittelter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses heran-gezogen wird.
OPEC: Organisation erdölexportierender Länder (von englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries)
OPEC+: Die Kooperation mit Nicht-OPEC-Staaten wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman.
oz: Die Feinunze wird für Edelmetalle als Masseinheit verwendet und entspricht 31,1034768 Gramm.
Saron: Der Swiss Average Rate Overnight ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken.
Seco: Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft
Spread: Differenz zwischen zwei vergleichbaren ökonomischen Grössen
Tona rate: Der Tokyo Overnight Average Rate oder Japanese Yen Uncollateralized Overnight Call Rate ist ein unbesicherter Interbanken-Übernachtzinssatz und Referenzzinssatz für den japanischen Yen.
WTI: West Texas Intermediate. Hochwertige US-Rohölsorte mit einem geringen Schwefelanteil
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