Im 3. Quartal wuchs die Schweizer Wirtschaft kräftig, wobei sich vor allem der private Konsum beschleunigte. Die Exporttätigkeit bewegte sich auf einem beachtlichen Niveau im Einklang mit dem erfreulichen Weltwirtschaftswachstum. Der Wirtschaftsaktivitätsindex des SECO zeigt eine Abflachung der Wachstumsdynamik für das Schlussquartal 2021 auf. Dennoch wird das BIP-Wachstum gemäss Einschätzung von verschiedenen Instituten auch 2022 deutlich über dem mehrjährigen Durchschnitt von 1.6% erwartet. Das grösste Risiko ist die Gefahr einer erneuten Teilschliessung im Zusammenhang mit einer nächsten Coronawelle. Hingegen sollte die seit Jahresbeginn steigende Inflation die Konjunkturentwicklung in der Schweiz nicht belasten.
Unser Fazit: Die höhere Inflation scheint für die SNB kontrollierbar zu sein. Die deutlichen Unterschiede zum benachbarten Ausland lassen sich erklären. Der durchschnittliche Schweizer Haushalt verbraucht weniger Energie aus fossilen Brennstoffen als ein Haushalt in der EU. Deshalb machen sich die extremen Preissteigerungen von Kohle und Gas wenig bemerkbar. Zusätzlich hemmt der starke Schweizer Franken die Importpreise. Die anhaltend gute Weltkonjunktur, eine tiefe Arbeitslosigkeit und die anhaltend tiefen Zinsen sind eine solide Grundlage für weitere Kurssteigerungen am hiesigen Aktienmarkt.
Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht angehoben, wobei der weitere wirtschaftliche Aufschwung vom Verlauf der Pandemie und der Inflation abhängt. Nach der Prognose der EU-Kommission erholt sich die Wirtschaft in der Europäischen Union schneller als erwartet. Risikofaktoren sind jedoch neue Wellen an Coronainfektionen, hohe Energiepreise und andauernde Lieferkettenengpässe. Sie hat ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 5.0% erhöht, nachdem es in der Sommerprognose noch 4.8% waren. Für das Jahr 2022 geht die Brüsseler Behörde jedoch neu von 4.3% aus. Im Sommer lag das vorhergesagte Plus bei 4.5%. Nach zwei Quartalen mit einem kräftigen Wachstum von über 2% liegt das BIP in der Eurozone nur ein halbes Prozent unter dem Stand vor der Pandemie. Die Inflationsrate lag im November bei 4.9%, es ist der höchste Wert seit der Euroeinführung. Mit einem Plus von 27.4% gegenüber dem Vorjahr sind vor allem die Energiepreise die Inflationstreiber. Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 2.7%. Mit 2.6% liegt die Kerninflation insgesamt deutlich tiefer. Der finale IHS Markit Eurozone Composite Index (PMI) hat im November trotz den schwierigen Geschäftsbedingungen (Lieferzeiten) für die Industrieunternehmen erstmals seit Juni wieder zugenommen und notiert aktuell bei 58.3 Punkten. Erfreulicherweise ging es im Konsumgüterbereich mit beschleunigter Rate aufwärts.
Unser Fazit: Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone ist weiterhin auf einem guten Weg und die ökonomische Situation wird grundsätzlich als positiv wahrgenommen. Im zweiten und dritten Quartal hat das schrittweise Aufheben der Coronarestriktionen zu hohen Wachstumsraten geführt (jeweils über 2%). Die zukünftigen Wachstumsraten werden nun wieder niedriger ausfallen und der Staat seine Unterstützung reduzieren. Der kurzfristige Ausblick hat sich aufgrund der jüngsten heftigen Pandemiewelle, welche zum wiederholten Mal zu verschärften Restriktionen geführt hat, deutlich eingetrübt. Erfreulicherweise fielen hingegen die Früh- und Stimmungsindikatoren für die Unternehmen mehrheitlich besser als erwartet aus. Die Geschäftsaussichten der Firmen sind immer noch optimistisch. Die Auftragseingänge legen weiter mit überdurchschnittlich hoher Rate zu, was die Auftragsbestände anwachsen lässt sowie einen kräftigen Beschäftigungsschub auslöst. All dies deutet lediglich auf eine vorübergehende Wachstumsdelle und keinen bevorstehenden Abschwung hin. EZB-Präsidentin Lagarde hat mehrfach betont, dass die EZB die Inflation nur für ein vorübergehendes Phänomen hält. Die Inflationsrate soll schon im kommenden Jahr wieder sinken und eine Erhöhung der Leitzinsen zum jetzigen Zeitpunkt wäre nicht nur unnötig, sondern schädlich. Zinserhöhungen sind von der EZB in der absehbaren Zukunft nicht zu erwarten. Die Wertpapierkäufe der EZB dürften bis Ende 2022 aber sukzessive reduziert werden. Nach Vorhersage der EU-Kommission wird der hohe Inflationsdruck in der Eurozone 2022 nur leicht nachlassen. Für das laufende Jahr geht sie von einer Preissteigerungsrate von 2.4% und für 2022 von 2.2% aus. Im Jahr 2023 soll der Preisdruck sich dann nur noch mässig um 1.4% erhöhen.
Die Gewinn- und Umsatzzahlen der S&P 500 Unternehmen fürs 3. Quartal 2021 haben die Erwartungen geschlagen. Während 75% die Umsatzerwartungen schlugen, waren es beim Gewinn beeindruckende 82%. Nach der rekordhohen Gewinnsteigerung im 2021 wird für 2022 wieder eine Normalisierung der Wachstumsraten im mittleren einstelligen Bereich erwartet.
Aufgrund der anhaltend hohen Inflationszahlen überlegt sich die Fed das Tapering zu beschleunigen, das heisst die Drosselung der Wertpapierkäufe schneller als bisher geplant vorzunehmen, und das Wertschriftenkaufprogramm bereits im Frühjahr und nicht erst im Sommer 2022 zu beenden. Es wird erwartet, dass die Fed dies an der nächsten Sitzung vom 15.12.21 ankündigt. Damit könnte die Zentralbank auch den kurzfristigen Zinssatz bei Bedarf früher anheben. Der Markt erwartet mittlerweile drei Zinserhöhungen im 2022. Die Inflationserwartungen sind derzeit gut verankert. Dies nicht zuletzt auch daher, weil einerseits die Lieferkettenengpässe pandemiebedingt als temporär angesehen werden und andererseits genügend Produktionskapazitäten bestehen, um eine erhöhte Nachfrage zu befriedigen.
Obwohl im November entgegen den Erwartungen nur rund 200'000 neue Stellen geschaffen wurden, ist die Arbeitslosenrate weiter von 4.6% auf 4.2% gesunken. Damit kommt man der Marke von 3.5%, welche vor Corona galten, immer näher.
Der Komposit Einkaufsmanagerindex (Markit Composite PMI) ist von Oktober bis November leicht von 57.6 auf immer noch robuste 57.2 gesunken. Dies vor allem wegen den Lieferkettenproblemen und den mangelnden Arbeitskräften.
Der US Kongress konnte letzte Woche einen sogenannten ‘Shutdown’ der Verwaltung abwenden, indem er ein weiteres provisorisches Finanzierungspaket bis am 18. Februar 2022 beschloss. Ungelöst bleibt aber vorderhand die im Laufe des Dezembers notwendig werdende Erhöhung der Schuldenlimite. Auch wartet man gespannt auf die Verabschiedung des zweiten (nun abgespeckten) Fiskalpakets (Sozial- und Klimapaket) der Biden Administration im Umfang von USD 1.75 Bio. im Senat. Das vor einigen Wochen bereits verabschiedete erste Fiskalpaket (Infrastruktur) in der Höhe von USD 1 Bio. wird das Wirtschaftswachstum zusätzlich positiv beeinflussen. Trotz der Lieferengpässe erwartet IWF für die USA ein Wachstum von 6% im 2021 und eine weitere starke Expansion von 5.2% im 2022.
Unser Fazit: Wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der neuen Corona Variante Omikron und mit der Dauer der höheren Inflationsraten, ist mit höherer Volatilität zu rechnen. Die Aussichten für die Wirtschaft sind aber weiterhin gut und die Inflationserwartung weiterhin gut verankert. Wir bleiben für den US Aktienmarkt daher positiv.
Im Berichtsquartal deuten die Indikatoren darauf hin, dass sich die Wirtschaft von der pandemiebedingten Verlangsamung im 3. Quartal erholt. Die Detailhandelsumsätze haben sich erfreulich entwickelt. Zudem wirkte der Energiemangel im Oktober sich für die Industrie weniger einschneidend aus als erwartet, so dass das BIP 2021 um 8% steigen wird. Der angeschlagene Immobilienmarkt dürfte aber die Konjunktur noch längere Zeit belasten. Die Regierung hält an ihrem restriktiven Kurs gegenüber hochverschuldeten Immobilienentwicklern fest. Dadurch sind auch die Immobilienpreise bereits gesunken. Im Allgemeinen wird eine kontrollierte Wachstumsverlangsamung des Immobiliensektors angestrebt, was auch die Regierungsanweisungen an die kreditgebenden Banken belegt. Sorgen bereitet auch der staatliche Umgang mit den grossen, börsenkotierten Technologieunternehmen.
Unser Fazit: Trotz den zu erwartenden Fiskalstimuli und punktuellen Lockerungen der Geldpolitik, sowie Stützungsmassnahmen am Immobilienmarkt, werden die Wirtschaftsprognosen gesenkt. Für 2022 liegen die Prognosen für das BIP-Wachstum bei gut 5%. Die Eingriffe der Politik ins Wirtschaftsgeschehen nehmen deutlich zu, was vor allem die in den USA kotierten Unternehmen belastet. Die im Inland kotierten Firmen (A-Shares) entwickelten sich vorteilhafter.
Auch in Japan haben die jüngsten Mutationen des Coronavirus das Geschehen in allen Bereichen beeinflusst. Der japanische Aktienindex hat sich in den letzten Wochen im Band zwischen 27.500 und 29.900 Punkten bewegt, und noch keine klare Tendenz gefunden. Der neue Premierminister Kishida ist seit ein paar Wochen in seinem Amt und es gab einige positive Entwicklungen:
1. Es wurde ein fiskalpolitisches Programm verabschiedet mit dem Ziel die japanische Wirtschaft zu unterstützen (ca. 30 Billionen Yen wurden gesprochen, um z.B. den Tourismus und Familien mit Kindern zu unterstützen). Wichtig ist für die Wirtschaft und das Land, dass es weiterhin bei seiner Niedrigzinspolitik bleibt.
2. Der Yen ist verhältnismässig schwächer zum USD. Dies hat einen positiven Effekt auf die Exporte und die japanische Wirtschaft. Die Firmen haben in der Berichtssaison positive „earnings“ zeigen können. Ausserdem sind über die Hälfte der Unternehmen mit einem guten Verhältnis Liquidität zu Schulden ausgestattet. Dies kommt beides den Aktienkursen zu gute.
3. Der Jobmarkt in Japan hat sich gut erholt, und ist wieder auf den Leveln von vor der Corona Pandemie.
4. Auf der Infektionsseite steht das Land auch gut da, da sie sehr strenge Massnahmen haben und gute Impfraten. Dies wird die Erholung positiv beeinflussen.
Unser Fazit: Japan als Investitionsland in Aktien ist interessant. Der Zeitpunkt zu investieren ist noch etwas zu früh, die Trends müssen deutlicher werden.
In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Schwellenländer die BIP Wachstumsraten für das 3. Quartal präsentiert. Die asiatischen Länder erlitten aufgrund von Eindämmungsmassnahmen wirtschaftliche Einbussen. Das Wachstum in Lateinamerika und Osteuropa war sehr kräftig, womit das Bruttoinlandprodukt der meisten Volkswirtschaften wieder über dem Niveau von 2019 liegt. Für das letzte Quartal erwartet das IWF auch eine kräftige Erholung in den asiatischen Schwellenländern. Die gutgehende Konjunktur, hohe Rohstoff- und Energiepreise treiben die Inflation in die Höhe. Die meisten Zentralbanken haben die Leitzinsen bereits erhöht und weitere Schritte angekündigt. Gegenteilig handelt die türkische Zentralbank, indem sie die Zinsen laufend senkt. Die Türkische Lira ist im freien Fall und hat seit Jahresbeginn 70% gegenüber dem USD verloren, dazu gerät die Inflation ausser Kontrolle.
Unser Fazit: Die meisten Länder entwickeln sich wirtschaftlich gut. Die Prognosen der BIP-Wachstumsrate für 2022 liegt bei knapp 5%, wobei die asiatischen Länder überdurchschnittlich abschneiden sollten. Die Inflations- und Währungsentwicklung sowie die steigenden Verschuldungsraten und die steigenden Zinsen verunsicherten die Aktienanleger bis jetzt. Auf der anderen Seite locken jetzt die niedrigeren durchschnittlichen Aktienbewertungen. Für risikofreudige Anleger eröffnen sich Einstiegsmöglichkeiten in den asiatischen Schwellenländern.
Eine explosive Mischung aus einer neuen Virusvariante und einer aggressiveren Haltung der Fed in Bezug auf die Inflation, hat die Märkte in der vergangenen Woche wieder stark schwanken lassen. Es war für die Märkte äusserst überraschend, dass Powell plötzlich die Aufmerksamkeit der Fed auf die Inflationsbekämpfung lenkte, obwohl Omikron gerade seine unerbittliche globale Ausbreitung begonnen hatte. Die grosskapitalisierten Werte hielten sich in den marktgewichteten Indizes gerade noch dank qualitativ hochwertigen Firmen mit tiefer Bewertung über Wasser. Jedoch werden mittlerweile 51% der Unternehmen im Russell 3000 im Bärenmarktbereich gehandelt. Wachstumsaktien und insbesonders Unternehmen, die zu hohen Bewertungen gehandelt werden und keine Gewinne vorweisen können, wurden in den letzten zwei Wochen stark zurückgestuft.
Die Weltregionen schnitten unterschiedlich ab: Nach einem kurzen Stopp weiteten sich die erheblichen Kurskorrekturen an den chinesischen Börsen, sowie in Hongkong, wieder aus und wirkten allgemein auf die asiatischen Märkte negativ. Während die amerikanischen Märkte in der Berichtsperiode nahezu unverändert blieben, schnitten die französischen und englischen Börsen wie erwartet gut ab. Auf Sektorebene wurden Energietitel, Finanzwerte und Telekomaktien zurückgestuft.
Allgemein weist der CAIB eine unverändert positive Erwartungshaltung für die nächsten Monate mit einem Chancenwert von +0.15 auf. Der langfristige Wert liegt mit +0.25 noch höher. Investoren mit einer Anlagesicht von über 12 Monaten empfehlen wir Aktien zu kaufen. Sollten die Nominalzinsen im nächsten Jahr auf über 2% steigen, erwarten wir eine Outperformance von Aktiensektoren, die eine negative Korrelation zu den Anleihekursen aufweisen, sowie von defensiven Qualitäts- und Dividendenwerten.
Angesichts der derzeitigen Bewertungen sehen wir nicht, dass die künftigen Renditen so hoch sein werden wie in den letzten Jahren. Allerdings setzen wir das nicht mit einem Rückgang der Aktienkurse gleich, denn wenn die Fed die Kreditvergabe und die Finanzierung des Anleihemarktes verlangsamt, sinken die Anleiherenditen in der Regel, statt zu steigen. Wir erwarten eine Koexistenz von zukünftigen Gewinnsteigerungen und höheren Aktienkursen, obwohl das Anleihenportfolio der Fed schrumpfen wird. Eine schrittweise Rückkehr zu einer neuen Normalität, die dank den Technologien einen Zeitsprung gemacht hat, erachten wir somit als wahrscheinlich. Der Bär bleibt also im Käfig.
Bevorzugter Trend: Nach den starken Korrekturen empfehlen wir strategisch Aktien in den Wachstumsbereichen Fintech, Cybersicherheit und saubere Energie auf- oder weiter auszubauen.
Die fortgesetzte fiskalpolitische Unterstützung, Impfprogramme und die Wiederöffnung der Wirtschaft in vielen Regionen werden die erwartete Konjunkturerholung weiter stärken. Dies dürfte die langfristigen globalen Renditen stützen. Angesichts der immer noch sehr niedrigen Realrenditen könnten die vorteilhaften Finanzierungsbedingungen letztendlich zur schrittweisen Normalisierung der Geldpolitik führen. Wenn die Inflation höher bleibt als erwartet, könnte sich der Prozess beschleunigen. Nachdem die Bank of England die Zinserhöhung gedämpft hat, bewegte sich die britische Renditekurve über die Laufzeiten hinweg nach unten. Die US-Renditen sind bereits erheblich höher als zu Beginn des Jahres.
Unser Fazit: In der Eurozone und im Schweizerfranken bleiben wir in der Short-Duration-Strategie. Wir erwarten auf 3 Monate eine Zinserhöhung um 20 Basispunkte in allen Hartwährungen. Aus diesem Grund bleiben wir untergewichtet in dieser Anlageklasse.
Investment-Grade-Anleihen (IG)
Angesichts des guten fundamentalen Bildes erwarten wir zwar, dass die Kreditspannen robust bleiben und sich eng bewegen. Beim aktuellen Niveau ist der Puffer jedoch zu gering als Ausgleich gegen potenzielle Zinsschwankungen.
Unser Fazit: Nach dem jüngsten breit basierten Abverkauf am asiatischen Kreditmarkt können ausgewählte asiatische IG-Anleihen mit kürzerer Duration (6 Jahre) – kombiniert mit chinesischen BB-Werten als Gegengewicht interessante Chancen bieten. Angesichts der aktuellen Schwäche am Primärmarkt und der steigenden Ausfallsorgen bevorzugen wir am asiatischen Kreditmarkt, trotz den hohen Renditen, eine defensive Ausrichtung. Für risikofreudige Investoren könnten sich Chancen bieten.
High-Yield-Anleihen (HY)
Die Kreditspreads von High-Yield-Anleihen bleiben robust, weil diese durch solide Bonitätsdaten, das Wirtschaftswachstum und den moderaten Ausfallzyklus unterstützt werden. Die Einschätzung in Bezug auf die niedrigen Ausfallraten wird durch geringe Distress Ratios und Prognosen von Ratingagenturen untermauert. Die aktuellen Kursspreads von HY-Anleihen bieten jedoch keinen ausreichenden Puffer gegen Zinsschwankungen im 4. Quartal.
Unser Fazit: Auch wenn Ausfallrisiken bestehen und eine schnelle, lineare Erholung des chinesischen Immobiliensektors nicht zu erwarten ist, dürfte das weitere Abwärtspotenzial der asiatischen Spreads gegenüber dem aktuellen erhöhten Niveau begrenzt sein. Mit zunehmender Stabilisierung der Kursspreads bei den asiatischen Anleihen dieser Anlageklasse, erhöht sich die Attraktivität aufgrund der hohen Zinsen. Wir erwarten somit im 1. Quartal 2022 eine Verbesserung.
Emerging-Markets-Anleihen (EM)
Im Oktober stabilisierten sich die Spreads von EM-Hartwährungsanleihen. Die Drosselung der Fed dürfte die Anlageklasse nicht so sehr belasten wie im 2013, aufgrund der guten Kommunikation der Fed und der verbesserten Aussenhandelsbilanzen der Schwellenländer. Im Umfeld steigender US-Zinsen bieten EM-HW-Anleihen jedoch kein ansprechendes Risiko-Rendite-Verhältnis.
Unser Fazit: In den letzten Wochen sind die Zuflüsse in Schwellenländer-Anleihenfonds zurückgekehrt, doch die Inflation bleibt ein kurzfristiges Risiko. Die meisten Zentralbanken der Schwellenländer haben ihre Geldpolitik angepasst, um die Auswirkungen des Preisdrucks auf die Inflationserwartungen abzufangen. Wir bleiben, wie bei unserer letzten Prognose, in diesem Bereich positiv.
Die Währungen stehen im Moment im Spielfeld der Wirtschaftspolitik und der Zentralbanken. Währungen von Ländern, die eine Straffung der Geldpolitik durchführen, werden gegenüber jener von Ländern mit lockerer Politik, aufwerten.
EUR/USD (aktuell 1.1266)
Der Euro fällt weiterhin gegenüber dem Greenback. Durch die angekündigte Zinswende der Fed hat sich der Zinsvorteil des Dollars zum Euro weiterhin markant erhöht. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 1.1300, 1.1250 und 1.1200 und die Unterstützungsmarken bei 1.1520, 1.1495 und 1.1300.
Unser Fazit: Die erwartete Zinsdifferenz stärkt den Dollar weiterhin.
EUR/CHF (aktuell 1.0446)
Der Franken ist, wie schon öfter, beeinflusst durch die Geldpolitik des Auslands. Die EZB wird im Jahre 2022 die Leitzinsen nicht erhöhen. Die SNB hat in diesem Jahr zurückhaltender am Devisenmarkt interveniert. Ein Grund hierfür ist, dass die Aufwertung des CHF gesamtwirtschaftlich weniger Schaden anrichtet als in der Vergangenheit. Dies ist durch die niedrigere Inflation in der Schweiz, im Vergleich zum Ausland, zu begründen. Der Franken ist also nicht gegenüber allen Währungen superstark, sondern primär gegenüber dem politisch geschwächten Euro. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 1.0860, 1.0760 und 1.0690 und die Unterstützungsmarken bei 1.0520, 1.0300 und 1.0230.
Unser Fazit: Wir erwarten langfristig einen positiven Impuls für den CHF und der Ausflug unter 1.05 zum Euro könnte länger anhalten.
USD/CHF (aktuell 0.9247)
Es macht den Anschein, dass die Fed den Dollar bewusst stärkt. Der Grund dafür ist, dass dies der einzige Weg ist, die Güterinflation zu bekämpfen, ohne die Aktienmärkte oder die Wirtschaftserholung zu gefährden. Auch gegenüber dem Franken ist der Dollar weiterhin stark. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 0.9330, 0.9220 und 0.9170 und die Unterstützungsmarken bei 0.9090, 0.9020 und 0.8980.
Unser Fazit: Wir erwarten kurz- und mittelfristig eine Seitwärtsbewegung des USD zum CHF.
Die Ölpreise haben mit dem Auftreten der Omikron Variante des Coronavirus um 20% korrigiert. Die neue Coronavariante hat dadurch das geschafft, was die USA mit der kürzlich mit anderen Ländern koordinierten Freigabe eines Teils der strategischen Ölreserven (60 Mio. Fass) erfolglos beabsichtigt hatten. Die OPEC + beschloss aber an ihrem Treffen anfangs Dezember trotzdem vorderhand an ihrem Plan der monatlichen zusätzlichen Ölförderung von 400 Mio. Fass pro Tag festzuhalten.
Unser Fazit: Da uns die kürzliche Ölpreiskorrektur übertrieben erscheint, erwarten wir eine Stabilisierung der WTI Ölnotierungen bei 70 USD pro Fass und in den nächsten Monaten wieder leicht anziehende Preise.
Ansteigende Treasury-Renditen und die Politik der Federal Reserve als auch die Stärke des US-Dollars trüben den Appetit auf Investments in Gold. Die weiterhin bestehenden Unsicherheiten bzgl. Inflation und der hohen Covid-19 Fallzahlen inkl. Omicron Mutation tragen zur Zeit auch nicht zu einem vermehrten Investment in Gold bei.
Der Platinpreis stagniert aufgrund einem Angebotsüberschuss und der Aussicht auf sinkende Dieselfahrzeugproduktion in Europa. Aber der zur Zeit sehr hohe Preis für Palladium lässt Platin wieder interessant auch für Katalysatoren in Benzinmotoren werden, was die Überproduktion an Platin aus Südafrika ausgleichen könnte.
Unser Fazit: Zurzeit erwarten wir eine Seitwärtsbewegung des Goldpreises. In den kommenden Monaten rechnen wir weiterhin damit, dass er sich in einer Spanne von USD 1‘700 bis 1‘850 pro Unze bewegen wird. Für Platin prognostizieren wir eine Bandbreite von USD 950 bis 1’100 pro Unze.
bbl: 1 Barrell = 158,987294928 Liter Bp: Basispunkte BIP: Bruttoinlandprodukt BIZ: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist eine Internationale Organisation des Finanzwesens. Eine Mitgliedschaft ist Zentralbanken oder vergleichbaren Institutionen vorbehalten. CAIB: Der CAIB basiert auf einer von Chefinvest entwickelten gewichteten Multifaktorberechnung, die anhand eines Scoringmodells laufend bewertet wird. Die Bandbreite beträgt -1 bis +1. Ein Minuswert deutet zukünftig auf eine höhere Wahrscheinlichkeit schwächerer Aktienrenditen hin und umgekehrt. EM-Anleihen: Anleihen von Schwellenländern. Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweist. HY-Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere schlechterer Kreditqualität. Sie werden von den Ratingagenturen als BB+ oder schlechter eingestuft. IG-Anleihen: Investment Grade Anleihen sind sämtliche Anleihen, die mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen sind. Als Investment Grade Bereich gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-. IHS Markit: Börsenkotiertes Dateninformationsdienstleistungsunternehmen IWF: Der Internationale Währungsfonds (International Monetary Fund auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in den USA. KOF: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich LIBOR: London Interbank Offered Rate ist ein in London an allen Bankarbeitstagen unter bestimmten Bedingungen ermittelter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses heran-gezogen wird. OPEC: Organisation erdölexportierender Länder (von englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries) OPEC+: Die Kooperation mit Nicht-OPEC-Staaten wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman. oz: Die Feinunze wird für Edelmetalle als Masseinheit verwendet und entspricht 31,1034768 Gramm. Saron: Der Swiss Average Rate Overnight ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken. Seco: Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft Spread: Differenz zwischen zwei vergleichbaren ökonomischen Grössen Tona rate: Der Tokyo Overnight Average Rate oder Japanese Yen Uncollateralized Overnight Call Rate ist ein unbesicherter Interbanken-Übernachtzinssatz und Referenzzinssatz für den japanischen Yen. WTI: West Texas Intermediate. Hochwertige US-Rohölsorte mit einem geringen Schwefelanteil
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Schweiz
Der CHF bremst die Inflation
Im 3. Quartal wuchs die Schweizer Wirtschaft kräftig, wobei sich vor allem der private Konsum beschleunigte. Die Exporttätigkeit bewegte sich auf einem beachtlichen Niveau im Einklang mit dem erfreulichen Weltwirtschaftswachstum. Der Wirtschaftsaktivitätsindex des SECO zeigt eine Abflachung der Wachstumsdynamik für das Schlussquartal 2021 auf. Dennoch wird das BIP-Wachstum gemäss Einschätzung von verschiedenen Instituten auch 2022 deutlich über dem mehrjährigen Durchschnitt von 1.6% erwartet. Das grösste Risiko ist die Gefahr einer erneuten Teilschliessung im Zusammenhang mit einer nächsten Coronawelle. Hingegen sollte die seit Jahresbeginn steigende Inflation die Konjunkturentwicklung in der Schweiz nicht belasten.
Dino Marcesini, Partner
Unser Fazit: Die höhere Inflation scheint für die SNB kontrollierbar zu sein. Die deutlichen Unterschiede zum benachbarten Ausland lassen sich erklären. Der durchschnittliche Schweizer Haushalt verbraucht weniger Energie aus fossilen Brennstoffen als ein Haushalt in der EU. Deshalb machen sich die extremen Preissteigerungen von Kohle und Gas wenig bemerkbar. Zusätzlich hemmt der starke Schweizer Franken die Importpreise. Die anhaltend gute Weltkonjunktur, eine tiefe Arbeitslosigkeit und die anhaltend tiefen Zinsen sind eine solide Grundlage für weitere Kurssteigerungen am hiesigen Aktienmarkt.
Erwartetes reales Bip Wachstum (IMF) 2021: 3.7%, Erwartete Inflation (IMF) 2021: 0.4%, Aktueller 3 Monats Saron: -0.7%
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Europäische Union
Europa trotzt der Inflation
Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht angehoben, wobei der weitere wirtschaftliche Aufschwung vom Verlauf der Pandemie und der Inflation abhängt. Nach der Prognose der EU-Kommission erholt sich die Wirtschaft in der Europäischen Union schneller als erwartet. Risikofaktoren sind jedoch neue Wellen an Coronainfektionen, hohe Energiepreise und andauernde Lieferkettenengpässe. Sie hat ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 5.0% erhöht, nachdem es in der Sommerprognose noch 4.8% waren. Für das Jahr 2022 geht die Brüsseler Behörde jedoch neu von 4.3% aus. Im Sommer lag das vorhergesagte Plus bei 4.5%. Nach zwei Quartalen mit einem kräftigen Wachstum von über 2% liegt das BIP in der Eurozone nur ein halbes Prozent unter dem Stand vor der Pandemie. Die Inflationsrate lag im November bei 4.9%, es ist der höchste Wert seit der Euroeinführung. Mit einem Plus von 27.4% gegenüber dem Vorjahr sind vor allem die Energiepreise die Inflationstreiber. Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 2.7%. Mit 2.6% liegt die Kerninflation insgesamt deutlich tiefer. Der finale IHS Markit Eurozone Composite Index (PMI) hat im November trotz den schwierigen Geschäftsbedingungen (Lieferzeiten) für die Industrieunternehmen erstmals seit Juni wieder zugenommen und notiert aktuell bei 58.3 Punkten. Erfreulicherweise ging es im Konsumgüterbereich mit beschleunigter Rate aufwärts.
Daniel Beck, Mitglied der Geschäftsleitung
Unser Fazit: Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone ist weiterhin auf einem guten Weg und die ökonomische Situation wird grundsätzlich als positiv wahrgenommen. Im zweiten und dritten Quartal hat das schrittweise Aufheben der Coronarestriktionen zu hohen Wachstumsraten geführt (jeweils über 2%). Die zukünftigen Wachstumsraten werden nun wieder niedriger ausfallen und der Staat seine Unterstützung reduzieren.
Der kurzfristige Ausblick hat sich aufgrund der jüngsten heftigen Pandemiewelle, welche zum wiederholten Mal zu verschärften Restriktionen geführt hat, deutlich eingetrübt. Erfreulicherweise fielen hingegen die Früh- und Stimmungsindikatoren für die Unternehmen mehrheitlich besser als erwartet aus. Die Geschäftsaussichten der Firmen sind immer noch optimistisch. Die Auftragseingänge legen weiter mit überdurchschnittlich hoher Rate zu, was die Auftragsbestände anwachsen lässt sowie einen kräftigen Beschäftigungsschub auslöst. All dies deutet lediglich auf eine vorübergehende Wachstumsdelle und keinen bevorstehenden Abschwung hin. EZB-Präsidentin Lagarde hat mehrfach betont, dass die EZB die Inflation nur für ein vorübergehendes Phänomen hält. Die Inflationsrate soll schon im kommenden Jahr wieder sinken und eine Erhöhung der Leitzinsen zum jetzigen Zeitpunkt wäre nicht nur unnötig, sondern schädlich. Zinserhöhungen sind von der EZB in der absehbaren Zukunft nicht zu erwarten. Die Wertpapierkäufe der EZB dürften bis Ende 2022 aber sukzessive reduziert werden.
Nach Vorhersage der EU-Kommission wird der hohe Inflationsdruck in der Eurozone 2022 nur leicht nachlassen. Für das laufende Jahr geht sie von einer Preissteigerungsrate von 2.4% und für 2022 von 2.2% aus. Im Jahr 2023 soll der Preisdruck sich dann nur noch mässig um 1.4% erhöhen.
Erwartetes reales Bip Wachstum (IMF) 2021: 5.0%, Erwartete Inflation (IMF) 2021: 2.2%, Aktueller 3 Monats Libor: -0.6%
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
United Kingdom
USA
Shut Down abgewendet
Die Gewinn- und Umsatzzahlen der S&P 500 Unternehmen fürs 3. Quartal 2021 haben die Erwartungen geschlagen. Während 75% die Umsatzerwartungen schlugen, waren es beim Gewinn beeindruckende 82%. Nach der rekordhohen Gewinnsteigerung im 2021 wird für 2022 wieder eine Normalisierung der Wachstumsraten im mittleren einstelligen Bereich erwartet.
Aufgrund der anhaltend hohen Inflationszahlen überlegt sich die Fed das Tapering zu beschleunigen, das heisst die Drosselung der Wertpapierkäufe schneller als bisher geplant vorzunehmen, und das Wertschriftenkaufprogramm bereits im Frühjahr und nicht erst im Sommer 2022 zu beenden. Es wird erwartet, dass die Fed dies an der nächsten Sitzung vom 15.12.21 ankündigt. Damit könnte die Zentralbank auch den kurzfristigen Zinssatz bei Bedarf früher anheben. Der Markt erwartet mittlerweile drei Zinserhöhungen im 2022. Die Inflationserwartungen sind derzeit gut verankert. Dies nicht zuletzt auch daher, weil einerseits die Lieferkettenengpässe pandemiebedingt als temporär angesehen werden und andererseits genügend Produktionskapazitäten bestehen, um eine erhöhte Nachfrage zu befriedigen.
Obwohl im November entgegen den Erwartungen nur rund 200'000 neue Stellen geschaffen wurden, ist die Arbeitslosenrate weiter von 4.6% auf 4.2% gesunken. Damit kommt man der Marke von 3.5%, welche vor Corona galten, immer näher.
Der Komposit Einkaufsmanagerindex (Markit Composite PMI) ist von Oktober bis November leicht von 57.6 auf immer noch robuste 57.2 gesunken. Dies vor allem wegen den Lieferkettenproblemen und den mangelnden Arbeitskräften.
Der US Kongress konnte letzte Woche einen sogenannten ‘Shutdown’ der Verwaltung abwenden, indem er ein weiteres provisorisches Finanzierungspaket bis am 18. Februar 2022 beschloss. Ungelöst bleibt aber vorderhand die im Laufe des Dezembers notwendig werdende Erhöhung der Schuldenlimite. Auch wartet man gespannt auf die Verabschiedung des zweiten (nun abgespeckten) Fiskalpakets (Sozial- und Klimapaket) der Biden Administration im Umfang von USD 1.75 Bio. im Senat. Das vor einigen Wochen bereits verabschiedete erste Fiskalpaket (Infrastruktur) in der Höhe von USD 1 Bio. wird das Wirtschaftswachstum zusätzlich positiv beeinflussen. Trotz der Lieferengpässe erwartet IWF für die USA ein Wachstum von 6% im 2021 und eine weitere starke Expansion von 5.2% im 2022.
Dr. Patrick Huser, CEO
Unser Fazit: Wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der neuen Corona Variante Omikron und mit der Dauer der höheren Inflationsraten, ist mit höherer Volatilität zu rechnen. Die Aussichten für die Wirtschaft sind aber weiterhin gut und die Inflationserwartung weiterhin gut verankert. Wir bleiben für den US Aktienmarkt daher positiv.
Erwartetes reales Bip Wachstum (IMF) 2021: 6.0%, Erwartete Inflation (IMF) 2021: 4.3%, Aktueller 3 Monats Libor: 1.3%
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
China
Die harte Hand des Staates
Im Berichtsquartal deuten die Indikatoren darauf hin, dass sich die Wirtschaft von der pandemiebedingten Verlangsamung im 3. Quartal erholt. Die Detailhandelsumsätze haben sich erfreulich entwickelt. Zudem wirkte der Energiemangel im Oktober sich für die Industrie weniger einschneidend aus als erwartet, so dass das BIP 2021 um 8% steigen wird. Der angeschlagene Immobilienmarkt dürfte aber die Konjunktur noch längere Zeit belasten. Die Regierung hält an ihrem restriktiven Kurs gegenüber hochverschuldeten Immobilienentwicklern fest. Dadurch sind auch die Immobilienpreise bereits gesunken. Im Allgemeinen wird eine kontrollierte Wachstumsverlangsamung des Immobiliensektors angestrebt, was auch die Regierungsanweisungen an die kreditgebenden Banken belegt. Sorgen bereitet auch der staatliche Umgang mit den grossen, börsenkotierten Technologieunternehmen.
Dino Marcesini, Partner
Unser Fazit: Trotz den zu erwartenden Fiskalstimuli und punktuellen Lockerungen der Geldpolitik, sowie Stützungsmassnahmen am Immobilienmarkt, werden die Wirtschaftsprognosen gesenkt. Für 2022 liegen die Prognosen für das BIP-Wachstum bei gut 5%. Die Eingriffe der Politik ins Wirtschaftsgeschehen nehmen deutlich zu, was vor allem die in den USA kotierten Unternehmen belastet. Die im Inland kotierten Firmen (A-Shares) entwickelten sich vorteilhafter.
Erwartetes reales Bip Wachstum (IMF) 2021: 8.0%, Erwartete Inflation (IMF) 2021: z1.1%, Aktueller 3 Mts Shibor: 2.5%
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Japan
Morgenrot am Horizont?
Auch in Japan haben die jüngsten Mutationen des Coronavirus das Geschehen in allen Bereichen beeinflusst. Der japanische Aktienindex hat sich in den letzten Wochen im Band zwischen 27.500 und 29.900 Punkten bewegt, und noch keine klare Tendenz gefunden. Der neue Premierminister Kishida ist seit ein paar Wochen in seinem Amt und es gab einige positive Entwicklungen:
1. Es wurde ein fiskalpolitisches Programm verabschiedet mit dem Ziel die japanische Wirtschaft zu unterstützen (ca. 30 Billionen Yen wurden gesprochen, um z.B. den Tourismus und Familien mit Kindern zu unterstützen). Wichtig ist für die Wirtschaft und das Land, dass es weiterhin bei seiner Niedrigzinspolitik bleibt.
2. Der Yen ist verhältnismässig schwächer zum USD. Dies hat einen positiven Effekt auf die Exporte und die japanische Wirtschaft. Die Firmen haben in der Berichtssaison positive „earnings“ zeigen können. Ausserdem sind über die Hälfte der Unternehmen mit einem guten Verhältnis Liquidität zu Schulden ausgestattet. Dies kommt beides den Aktienkursen zu gute.
3. Der Jobmarkt in Japan hat sich gut erholt, und ist wieder auf den Leveln von vor der Corona Pandemie.
4. Auf der Infektionsseite steht das Land auch gut da, da sie sehr strenge Massnahmen haben und gute Impfraten. Dies wird die Erholung positiv beeinflussen.
Mimi Haas, M.A. in Banking and Finance HSG
Unser Fazit: Japan als Investitionsland in Aktien ist interessant. Der Zeitpunkt zu investieren ist noch etwas zu früh, die Trends müssen deutlicher werden.
Erwartetes reales Bip Wachstum (IMF) 2021: 2.4%, Erwartete Inflation (IMF) 2021: -0.2%, Aktueller 3 Monats Libor: -0.1%
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Schwellenländer
Risk on?
In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Schwellenländer die BIP Wachstumsraten für das 3. Quartal präsentiert. Die asiatischen Länder erlitten aufgrund von Eindämmungsmassnahmen wirtschaftliche Einbussen. Das Wachstum in Lateinamerika und Osteuropa war sehr kräftig, womit das Bruttoinlandprodukt der meisten Volkswirtschaften wieder über dem Niveau von 2019 liegt. Für das letzte Quartal erwartet das IWF auch eine kräftige Erholung in den asiatischen Schwellenländern. Die gutgehende Konjunktur, hohe Rohstoff- und Energiepreise treiben die Inflation in die Höhe. Die meisten Zentralbanken haben die Leitzinsen bereits erhöht und weitere Schritte angekündigt. Gegenteilig handelt die türkische Zentralbank, indem sie die Zinsen laufend senkt. Die Türkische Lira ist im freien Fall und hat seit Jahresbeginn 70% gegenüber dem USD verloren, dazu gerät die Inflation ausser Kontrolle.
Dino Marcesini, Partner
Unser Fazit: Die meisten Länder entwickeln sich wirtschaftlich gut. Die Prognosen der BIP-Wachstumsrate für 2022 liegt bei knapp 5%, wobei die asiatischen Länder überdurchschnittlich abschneiden sollten. Die Inflations- und Währungsentwicklung sowie die steigenden Verschuldungsraten und die steigenden Zinsen verunsicherten die Aktienanleger bis jetzt. Auf der anderen Seite locken jetzt die niedrigeren durchschnittlichen Aktienbewertungen. Für risikofreudige Anleger eröffnen sich Einstiegsmöglichkeiten in den asiatischen Schwellenländern.
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Aktien
Lässt Powell den Bären los?
Eine explosive Mischung aus einer neuen Virusvariante und einer aggressiveren Haltung der Fed in Bezug auf die Inflation, hat die Märkte in der vergangenen Woche wieder stark schwanken lassen. Es war für die Märkte äusserst überraschend, dass Powell plötzlich die Aufmerksamkeit der Fed auf die Inflationsbekämpfung lenkte, obwohl Omikron gerade seine unerbittliche globale Ausbreitung begonnen hatte. Die grosskapitalisierten Werte hielten sich in den marktgewichteten Indizes gerade noch dank qualitativ hochwertigen Firmen mit tiefer Bewertung über Wasser. Jedoch werden mittlerweile 51% der Unternehmen im Russell 3000 im Bärenmarktbereich gehandelt. Wachstumsaktien und insbesonders Unternehmen, die zu hohen Bewertungen gehandelt werden und keine Gewinne vorweisen können, wurden in den letzten zwei Wochen stark zurückgestuft.
Die Weltregionen schnitten unterschiedlich ab: Nach einem kurzen Stopp weiteten sich die erheblichen Kurskorrekturen an den chinesischen Börsen, sowie in Hongkong, wieder aus und wirkten allgemein auf die asiatischen Märkte negativ. Während die amerikanischen Märkte in der Berichtsperiode nahezu unverändert blieben, schnitten die französischen und englischen Börsen wie erwartet gut ab. Auf Sektorebene wurden Energietitel, Finanzwerte und Telekomaktien zurückgestuft.
Allgemein weist der CAIB eine unverändert positive Erwartungshaltung für die nächsten Monate mit einem Chancenwert von +0.15 auf. Der langfristige Wert liegt mit +0.25 noch höher. Investoren mit einer Anlagesicht von über 12 Monaten empfehlen wir Aktien zu kaufen. Sollten die Nominalzinsen im nächsten Jahr auf über 2% steigen, erwarten wir eine Outperformance von Aktiensektoren, die eine negative Korrelation zu den Anleihekursen aufweisen, sowie von defensiven Qualitäts- und Dividendenwerten.
Angesichts der derzeitigen Bewertungen sehen wir nicht, dass die künftigen Renditen so hoch sein werden wie in den letzten Jahren. Allerdings setzen wir das nicht mit einem Rückgang der Aktienkurse gleich, denn wenn die Fed die Kreditvergabe und die Finanzierung des Anleihemarktes verlangsamt, sinken die Anleiherenditen in der Regel, statt zu steigen. Wir erwarten eine Koexistenz von zukünftigen Gewinnsteigerungen und höheren Aktienkursen, obwohl das Anleihenportfolio der Fed schrumpfen wird. Eine schrittweise Rückkehr zu einer neuen Normalität, die dank den Technologien einen Zeitsprung gemacht hat, erachten wir somit als wahrscheinlich. Der Bär bleibt also im Käfig.
Rico Albericci, CEFA
Bevorzugter Trend: Nach den starken Korrekturen empfehlen wir strategisch Aktien in den Wachstumsbereichen Fintech, Cybersicherheit und saubere Energie auf- oder weiter auszubauen.
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Zinsen
Kehrtwende in Asien?
Staatsanleihen
Die fortgesetzte fiskalpolitische Unterstützung, Impfprogramme und die Wiederöffnung der Wirtschaft in vielen Regionen werden die erwartete Konjunkturerholung weiter stärken. Dies dürfte die langfristigen globalen Renditen stützen. Angesichts der immer noch sehr niedrigen Realrenditen könnten die vorteilhaften Finanzierungsbedingungen letztendlich zur schrittweisen Normalisierung der Geldpolitik führen. Wenn die Inflation höher bleibt als erwartet, könnte sich der Prozess beschleunigen. Nachdem die Bank of England die Zinserhöhung gedämpft hat, bewegte sich die britische Renditekurve über die Laufzeiten hinweg nach unten. Die US-Renditen sind bereits erheblich höher als zu Beginn des Jahres.
Unser Fazit: In der Eurozone und im Schweizerfranken bleiben wir in der Short-Duration-Strategie. Wir erwarten auf 3 Monate eine Zinserhöhung um 20 Basispunkte in allen Hartwährungen. Aus diesem Grund bleiben wir untergewichtet in dieser Anlageklasse.
Investment-Grade-Anleihen (IG)
Angesichts des guten fundamentalen Bildes erwarten wir zwar, dass die Kreditspannen robust bleiben und sich eng bewegen. Beim aktuellen Niveau ist der Puffer jedoch zu gering als Ausgleich gegen potenzielle Zinsschwankungen.
Unser Fazit: Nach dem jüngsten breit basierten Abverkauf am asiatischen Kreditmarkt können ausgewählte asiatische IG-Anleihen mit kürzerer Duration (6 Jahre) – kombiniert mit chinesischen BB-Werten als Gegengewicht interessante Chancen bieten. Angesichts der aktuellen Schwäche am Primärmarkt und der steigenden Ausfallsorgen bevorzugen wir am asiatischen Kreditmarkt, trotz den hohen Renditen, eine defensive Ausrichtung. Für risikofreudige Investoren könnten sich Chancen bieten.
High-Yield-Anleihen (HY)
Die Kreditspreads von High-Yield-Anleihen bleiben robust, weil diese durch solide Bonitätsdaten, das Wirtschaftswachstum und den moderaten Ausfallzyklus unterstützt werden. Die Einschätzung in Bezug auf die niedrigen Ausfallraten wird durch geringe Distress Ratios und Prognosen von Ratingagenturen untermauert. Die aktuellen Kursspreads von HY-Anleihen bieten jedoch keinen ausreichenden Puffer gegen Zinsschwankungen im 4. Quartal.
Unser Fazit: Auch wenn Ausfallrisiken bestehen und eine schnelle, lineare Erholung des chinesischen Immobiliensektors nicht zu erwarten ist, dürfte das weitere Abwärtspotenzial der asiatischen Spreads gegenüber dem aktuellen erhöhten Niveau begrenzt sein. Mit zunehmender Stabilisierung der Kursspreads bei den asiatischen Anleihen dieser Anlageklasse, erhöht sich die Attraktivität aufgrund der hohen Zinsen. Wir erwarten somit im 1. Quartal 2022 eine Verbesserung.
Emerging-Markets-Anleihen (EM)
Im Oktober stabilisierten sich die Spreads von EM-Hartwährungsanleihen. Die Drosselung der Fed dürfte die Anlageklasse nicht so sehr belasten wie im 2013, aufgrund der guten Kommunikation der Fed und der verbesserten Aussenhandelsbilanzen der Schwellenländer. Im Umfeld steigender US-Zinsen bieten EM-HW-Anleihen jedoch kein ansprechendes Risiko-Rendite-Verhältnis.
Unser Fazit: In den letzten Wochen sind die Zuflüsse in Schwellenländer-Anleihenfonds zurückgekehrt, doch die Inflation bleibt ein kurzfristiges Risiko. Die meisten Zentralbanken der Schwellenländer haben ihre Geldpolitik angepasst, um die Auswirkungen des Preisdrucks auf die Inflationserwartungen abzufangen. Wir bleiben, wie bei unserer letzten Prognose, in diesem Bereich positiv.
Maria Albericci, Chairman/Geschäftsführerin
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Währungen
Advantage: USD
Die Währungen stehen im Moment im Spielfeld der Wirtschaftspolitik und der Zentralbanken. Währungen von Ländern, die eine Straffung der Geldpolitik durchführen, werden gegenüber jener von Ländern mit lockerer Politik, aufwerten.
EUR/USD (aktuell 1.1266)
Der Euro fällt weiterhin gegenüber dem Greenback. Durch die angekündigte Zinswende der Fed hat sich der Zinsvorteil des Dollars zum Euro weiterhin markant erhöht. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 1.1300, 1.1250 und 1.1200 und die Unterstützungsmarken bei 1.1520, 1.1495 und 1.1300.
Unser Fazit: Die erwartete Zinsdifferenz stärkt den Dollar weiterhin.
EUR/CHF (aktuell 1.0446)
Der Franken ist, wie schon öfter, beeinflusst durch die Geldpolitik des Auslands. Die EZB wird im Jahre 2022 die Leitzinsen nicht erhöhen. Die SNB hat in diesem Jahr zurückhaltender am Devisenmarkt interveniert. Ein Grund hierfür ist, dass die Aufwertung des CHF gesamtwirtschaftlich weniger Schaden anrichtet als in der Vergangenheit. Dies ist durch die niedrigere Inflation in der Schweiz, im Vergleich zum Ausland, zu begründen. Der Franken ist also nicht gegenüber allen Währungen superstark, sondern primär gegenüber dem politisch geschwächten Euro. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 1.0860, 1.0760 und 1.0690 und die Unterstützungsmarken bei 1.0520, 1.0300 und 1.0230.
Unser Fazit: Wir erwarten langfristig einen positiven Impuls für den CHF und der Ausflug unter 1.05 zum Euro könnte länger anhalten.
USD/CHF (aktuell 0.9247)
Es macht den Anschein, dass die Fed den Dollar bewusst stärkt. Der Grund dafür ist, dass dies der einzige Weg ist, die Güterinflation zu bekämpfen, ohne die Aktienmärkte oder die Wirtschaftserholung zu gefährden. Auch gegenüber dem Franken ist der Dollar weiterhin stark. Charttechnisch liegen die Widerstandsmarken bei 0.9330, 0.9220 und 0.9170 und die Unterstützungsmarken bei 0.9090, 0.9020 und 0.8980.
Unser Fazit: Wir erwarten kurz- und mittelfristig eine Seitwärtsbewegung des USD zum CHF.
Mimi Haas, M.A. in Banking and Finance HSG
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Öl
Omikron hebelt die OPEC+ aus
Die Ölpreise haben mit dem Auftreten der Omikron Variante des Coronavirus um 20% korrigiert. Die neue Coronavariante hat dadurch das geschafft, was die USA mit der kürzlich mit anderen Ländern koordinierten Freigabe eines Teils der strategischen Ölreserven (60 Mio. Fass) erfolglos beabsichtigt hatten. Die OPEC + beschloss aber an ihrem Treffen anfangs Dezember trotzdem vorderhand an ihrem Plan der monatlichen zusätzlichen Ölförderung von 400 Mio. Fass pro Tag festzuhalten.
Dr. Patrick Huser, CEO
Unser Fazit: Da uns die kürzliche Ölpreiskorrektur übertrieben erscheint, erwarten wir eine Stabilisierung der WTI Ölnotierungen bei 70 USD pro Fass und in den nächsten Monaten wieder leicht anziehende Preise.
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Edelmetalle
Ein ruhiger Jahreswechsel?
Ansteigende Treasury-Renditen und die Politik der Federal Reserve als auch die Stärke des US-Dollars trüben den Appetit auf Investments in Gold. Die weiterhin bestehenden Unsicherheiten bzgl. Inflation und der hohen Covid-19 Fallzahlen inkl. Omicron Mutation tragen zur Zeit auch nicht zu einem vermehrten Investment in Gold bei.
Der Platinpreis stagniert aufgrund einem Angebotsüberschuss und der Aussicht auf sinkende Dieselfahrzeugproduktion in Europa. Aber der zur Zeit sehr hohe Preis für Palladium lässt Platin wieder interessant auch für Katalysatoren in Benzinmotoren werden, was die Überproduktion an Platin aus Südafrika ausgleichen könnte.
Andreas Betschart, Business Manager
Unser Fazit: Zurzeit erwarten wir eine Seitwärtsbewegung des Goldpreises. In den kommenden Monaten rechnen wir weiterhin damit, dass er sich in einer Spanne von USD 1‘700 bis 1‘850 pro Unze bewegen wird. Für Platin prognostizieren wir eine Bandbreite von USD 950 bis 1’100 pro Unze.
Stand: 7.12.2021, Quelle: Chefinvest AG, Zürich, Market Map
Begrifferklärungen
bbl: 1 Barrell = 158,987294928 Liter
Bp: Basispunkte
BIP: Bruttoinlandprodukt
BIZ: Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist eine Internationale Organisation des Finanzwesens. Eine Mitgliedschaft ist Zentralbanken oder vergleichbaren Institutionen vorbehalten.
CAIB: Der CAIB basiert auf einer von Chefinvest entwickelten gewichteten Multifaktorberechnung, die anhand eines Scoringmodells laufend bewertet wird. Die Bandbreite beträgt -1 bis +1. Ein Minuswert deutet zukünftig auf eine höhere Wahrscheinlichkeit schwächerer Aktienrenditen hin und umgekehrt.
EM-Anleihen: Anleihen von Schwellenländern. Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweist.
HY-Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere schlechterer Kreditqualität. Sie werden von den Ratingagenturen als BB+ oder schlechter eingestuft.
IG-Anleihen: Investment Grade Anleihen sind sämtliche Anleihen, die mit einer guten bis sehr guten Bonitätsnote (Rating) versehen sind. Als Investment Grade Bereich gelten die Rating Klassen AAA bis BBB-.
IHS Markit: Börsenkotiertes Dateninformationsdienstleistungsunternehmen
IWF: Der Internationale Währungsfonds (International Monetary Fund auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in den USA.
KOF: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
LIBOR: London Interbank Offered Rate ist ein in London an allen Bankarbeitstagen unter bestimmten Bedingungen ermittelter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses heran-gezogen wird.
OPEC: Organisation erdölexportierender Länder (von englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries)
OPEC+: Die Kooperation mit Nicht-OPEC-Staaten wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman.
oz: Die Feinunze wird für Edelmetalle als Masseinheit verwendet und entspricht 31,1034768 Gramm.
Saron: Der Swiss Average Rate Overnight ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken.
Seco: Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft
Spread: Differenz zwischen zwei vergleichbaren ökonomischen Grössen
Tona rate: Der Tokyo Overnight Average Rate oder Japanese Yen Uncollateralized Overnight Call Rate ist ein unbesicherter Interbanken-Übernachtzinssatz und Referenzzinssatz für den japanischen Yen.
WTI: West Texas Intermediate. Hochwertige US-Rohölsorte mit einem geringen Schwefelanteil
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